Upside Down (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

 

Upside Down

Frankreich, Kanada; 2012

Liebesfilm

107 min

 

Juan Diego Dolanas

Juan Diego Solanas

Jim Sturgess, Kirsten Dunst, Timothy Spall, Jayne Heitmeyer

 


Juan Diego Solanas ist ein Frischling in der Filmwelt. Gerade als Regisseur hat er bisher noch nicht viel von sich hören lassen. Sein neuster Film und bis jetzt wohl auch bekanntester wird dies wahrscheinlich kaum ändern. Er konnte zwar Kirsten Dunst und Jim Sturgess für die Hauptrollen besetzen und bekam laut IMDB ein Budget von 60 Mio. US-Dollar. Aber all das Geld und die zwei Stars konnten den Film nicht, oder noch nicht zur internationalen Bekanntheit verhelfen. Woran liegt das?

Liebe mit 2 verschiedenen Anziehungen
Liebe mit 2 verschiedenen Anziehungen

Der Film spielt nicht auf unserer Welt, er erzählt die Geschichte von zwei Zwillingsplaneten, welche durch drei einzigartige Regeln dualer Schwerkraft miteinander verbunden sind:

 

  1. Jede Materie wird von seiner Ursprungswelt angezogen, und nicht von der anderen.

  2. Die Anziehungskraft eines Objekts kann durch Materie von der anderen Welt verringert werden oder auch invertiert werden (Inverse Materie)

  3. Kommt die Materie mit Inverser Materie zusammen, fängt die Kombination an zu brennen.

 

Die beiden Welten sind praktisch Gegensätze von einander. Die Obere Welt gehört den Reichen und Wohlhabenden. Die Untere Welt ist arm und der Oberen wirtschaftlich ausgeliefert. Das Bindeglied zwischen den beiden Welten ist die Firma "TransWorld" welche mit einem gigantischen Tower die beiden Welten verbindet. Sie kauft auch billiges Öl von der Unteren Welt und pumpt sie in die Obere Welt. Als Gegenzug wird dafür Strom teuer zurückverkauft. Das Treffen von Menschen der anderen Welt ist mit der Todesstrafe verboten.

Der junge Adam, welcher in einem Waisenhaus aufgewachsen ist und am Wochenende bei seiner Tante verweilt, klettert auf der Suche nach rosafarbenem Honig von den rosafarbenen Bienen häufig die Berge hoch. Dort auf einem Gipfel trifft er die junge Eden, welche ebenfalls auf einem Berggipfel verweilt. Zwischen den beiden jungen Menschen entsteht eine Liebesbeziehung. Als diese Beziehung auffliegt, werden die beiden unsanft getrennt. Adam (Jim Sturgess) meint Eden (Kirsten Dunst) wäre bei dieser Trennung ums Leben gekommen. Als er sie jedoch in einem Werbespot der Oberen Welt wiedererkennt, versucht er mit der Hilfe des rosafarbenen Hongis, welcher die geheime Zutat für fliegende Pfannkuchen ist, und "TransWorld" in die Obere Welt zu gelangen und Eden wieder zu sehen.

 

Die grundsätzliche Liebesgeschichte ist sehr einfach und banal. Sie wird aber durch die speziellen physikalischen Gesetze dieser beiden Zwillingsplaneten spannend erzählt. Wie die Geschichte der beiden Liebenden ausgeht, lässt sich wohl jetzt schon erahnen. Spannend ist aber, wie die Protagonisten das Problem der beiden Schwerkräfte überwinden, und wie sie Stück für Stück der Lösung näher kommen. Die Amnesie von Eden ist in dieser Hinsicht nicht gerade hilfreich und legt weitere Hürden in den Weg, welche Adam lösen muss. All diese Elemente verleihen dieser Liebesgeschichte einen unterhaltsamen Touch.

 

Sehr speziell sind die Bilder der beiden Welten. Immer wenn beide Welten gezeigt werden, und dies ist häufig, steht die hälfte des Bildes auf dem Kopf. Seit "Inception" sind solche Bilder nicht neu. Und leider konnte Solanas die Bilder nicht so gekonnt nutzen wie es Nolan bei "Inception" getan hat. Man hätte sicherlich einige sehr verwirrende Gebäude entwerfen können, welche von beiden Welten aus begehbar gewesen wären. Aber dennoch sind die Bilder sehr schön anzuschauen und beeindrucken immer wieder mal aufs Neue.

 

Jim Sturgess als Hauptcharakter spielt seinen Part durchaus solide. Leider sieht er mit seinen verstrubelten Haaren, seinen zu grossen Hosen mit Hosenträgern und dem veralteten Hemd aus wie ein Hobbit. Und dieses Gefühl wird der Zuschauer über den ganzen Film hinweg nicht mehr los. Er sieht nicht Adam, sondern ein Hobbit in einer komischen Welt mit Sonnenuntergängen aus Mittelerde. Kirsten Dunst passt nicht ganz zu dem kleinen Hobbit. Sie spielt irgendwie "normal" ohne grosse Freude an diesem Projekt. Dafür konnte Timothy Spall die Freude an seinem Charakter gut darstellen. Er ist eine Frohnatur wie sie im Buche steht.

 

Fazit:

Der Film braucht eine gewisse Einlaufphase um die verschiedenen physikalischen Gesetze zu erklären. Diese sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber notwendig für die Geschichte. In diesen Gesetzen ist der Film eigentlich sehr logisch aufgebaut und wiederspricht sich nicht. Regisseur Solanas arbeitete vor allem mit einer sehr schönen Bildsprache, welche einen an "Inception" erinnern lässt. Er hätte noch etwas kreativer sein können in der Gestaltung dieser beiden Welten. Der Hauptdarsteller erinnert vielleicht ein bisschen an einen Hobbit aber spielt seinen Part gut. Die Musik ist ebenfalls mehr Mittelmass und kaum eine Rede wert. Für Bildfanatiker ist der Film sicherlich mal einen Blick wert, für alle anderen, ist es eine schöne Liebesgeschichte mit humoristischen Einlagen, nicht mehr und nicht weniger.

 

Bewertung: 6/10

Autor | Samuel Keller

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