Halloween II (2009)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

H2: Halloween 2

USA; 2009

Horror

114 min

 

Rob Zombie

Rob Zombie

Scout Taylor-Compton, Brad Dourif, Caroline Williams, Malcolm McDowell, Tyler Mane, Sheri Moon Zombie

 


In Rob Zombies „Halloween“ (2007) setzte Laurie ihrem Peiniger Michael Myers mit einem Kopfschuss ein Ende und man dachte, dass damit Schluss sei. Doch Michael wäre nicht Michael wenn er nicht wieder von den Toten auferstehen würde. Immerhin hat er das schon bei der alten Reihe gute sieben Mal getan: Ob erschossen, überfahren oder lebendig verbrannt - der Slashermeister ist nicht klein zu kriegen und so musste auch Rob Zombie sich ein zweites Mal hinsetzten um eine Fortsetzung zu produzieren. Ob das gut gegangen ist?

Zurück in 5 Minuten
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Laurie Strode (Scout Taylor-Compton) hat dem Mörder ihrer Freunde und (wie sie immer noch nicht weiss) ihrem Bruder Michael Myers (Tyler Mane) eine Kugel in den Kopf gejagt. Doch beim Transport seiner Leiche geschieht ein Unfall und Michael verschwindet spurlos. Ein Jahr danach kämpft Laurie deshalb immer noch mit Albträumen, die sie auch im normalen Leben schwer belasten.

Mittlerweile lebt sie bei Sheriff Brackett (Brad Dourif), der sie, nachdem ihre Adoptivfamilie abgeschlachtet wurde, bei sich aufgenommen hat. Dr. Loomis (Malcolm McDowell) hat derweil ein neues Buch geschrieben und schlachtet die Ereignisse rund um seinen ehemaligen Patienten Michael schamlos aus. Doch was keiner von beiden ahnt ist, dass Myers immer noch am Leben ist und ziellos durchs Land streift. Doch da Halloween immer näher rückt drängt es ihn plötzlich, vom Geist seiner Mutter getrieben, in seine Heimatstadt Haddonfield zurück um endlich seine kleine Schwester Laurie wieder zu finden. Dabei pflastern Leichen seinen Weg.

 

Der erste Teil von Rob Zombies Neuinterpretation der „Halloween“-Filme war ein gelungenes Remake und sorgte für spannende und blutige Unterhaltung. Dabei war aber immer noch der Geist von John Carpenters Original zu spüren. Sei es auch nur in dessen Soundtrack, der ab und zu erklang. Im zweiten Teil distanziert sich Zombie aber sowohl von John Carpenters Filmklassiker als auch von der Fortsetzung Rick Rosenthal’s.

Nur in der ersten Viertelstunde kommt kurzzeitig ein Hauch der bekannten Atmosphäre auf. Danach verliert sich der Film aber in einer mehr psychologisch angehauchten Aufarbeitung der Ereignisse im ersten Teil.

Lauries Figur ist ein psychisches Wrack und Scout Taylor-Compton erinnert auch durch ihr aussehen ein wenig an die kaputten Rollen, die normalerweise Rob Zombies Frau, Sheri Moon Zombie, verkörpert.

Dr. Loomis wird hingegen zur manchmal fast lächerlichen Nebenfigur, die durch ihre neue, arrogante Art nicht mehr funktioniert und weder der Rolle aus dem Original gleicht noch dem Dr., den man im ersten Teil kennenlernte.

Wo der Film aber wirklich Punkte einbüsst ist in der Darstellung der Michael Myers-Figur. Tyler Mane stapft als Grizzly Adams-Verschnitt durch ländliche Felder und schlachtet ab und zu auf äusserst brachiale Art und Weise irgendwelche unwichtigen Statisten ab. Dabei setzt er seine Maske nur sehr selten auf und man sieht öfters sein bärtiges Gesicht, was die Figur des furchterregenden Killers entmystifiziert und seinen Charakter dadurch banal und nicht mehr unheimlich macht. Überhaupt braucht er sehr lange bis er endlich in Haddonfield ankommt. Das auf psychologisch und mystisch getrimmte Vorgeplänkel dazu kann nicht besonders überzeugen und sorgt an manchen Stellen für unnötige Längen.

Oftmals hat man das Gefühl, dass Rob Zombie seinen Anspruch als Kunstfilmer durchbringen wollte. So zeigt er neblige, speziell beleuchtete Landschaftsaufnahmen und arbeitet ab und zu auch mit farbigen Lichtquellen. Dies wirkt jedoch immer mehr fehl am Platz. Genauso wie die Geistererscheinungen von Michaels Mutter (Sheri Moon Zombie), die den Bruch zur bisherigen Filmreihe noch unterstreichen. Dafür verweist er auf andere Genreklassiker wie „The Rocky Horror Picture Show“ und „Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes“, aus denen Figuren an der Halloween-Party auftreten. Dies ist ja nett gemeint, doch will auch nicht so recht in einen „Halloween“-Film passen. Das Ende ist dann ebenfalls etwas flach, fast schon so als ob Rob Zombie damit einen eindeutigen Schlussstrich ziehen wollte. Und tatsächlich ist es kaum möglich einen weiteren Teil an dieses Machwerk anzufügen. Möglicherweise ist es ihm tatsächlich gelungen Michael ein für alle Mal umzubringen.

Sicher sein kann man sich aber bei seiner Figur nie

 

Fazit:

Was Rob Zombie in seinem ersten „Halloween“-Teil erschuf und aufbaute entmystifiziert, ja zerstört er beinahe, mit seiner Fortsetzung obwohl er gerade hier auf eine psychologische und mysteriöse Atmosphäre zu setzten versucht. Die Figuren aus dem ersten Teil sind entweder psychische Wracks oder unsympathisch geworden und dadurch für den Zuschauer ziemlich unzugänglich. Michael hingegen läuft zu oft ohne seine Maske herum, was der Figur ihre Atmosphäre raubt und ihn zu einem banalen Charakter macht. Zwar kommt zwischenzeitlich trotzdem Spannung auf und die Morde sind brachial und schockierend inszeniert, doch das Finale wirkt wieder unbefriedigend und es scheint als wollte Rob Zombie diese Filmreihe ganz offiziell begraben, was bei der Qualität dieser Fortsetzung auch ganz gut ist.

 

Veröffentlichung:

Durch die gesteigerte Brutalität des Filmes kam es, dass es in Deutschland keine ungeschnittene Fassung des Films gibt. Das bedeutet Finger weg und ab nach Österreich. Dort hat Illusions den Film als Limitierte Collector's Edition veröffentlicht. Allzu vielseitig ist sie aber nicht. Eine bedruckte Schachtel (die leider ein anderes Format hat als die Limited Edition des Ersten Teils) enthält eine normale Amaray. Da hätte man sich doch ein wenig mehr Mühe geben können. Daneben gibt es den Film auch noch als österreichische Bluray zu kaufen, die den Aufdruck UNCUT besitzt.

Vorsicht ist geboten bei der Schweizer 2-Disc-Edition von Ascot Elite (DVD & Bluray). Dort steht zwar gross „Uncut“ auf dem Cover, tatsächlich befindet sich aber die geschnittene SPIO/JK-Fassung auf der DVD. Finger weg.

 

Bewertung: 4/10

Autor | Yves Albrecht

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