Ender's Game (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Ender's Game

USA; 2013

Science-Fiction

114 min

 

Gavin Hood

Gavin Hood

Asa Butterfield, Harrison Ford, Ben Kingsley, Viola Davis


Gavin Hood ist trotz seines wunderbaren Films "Tsotsi" aus dem Jahre 2005 ein eher unbekannter Regisseur. Mit seinem Actionfilm "X-Men Origins: Wolverine" hat er einen grossen Kassenerfolg erzielt. Seit 2009 hat er nichts mehr gedreht. Nun hat er sein eigenes Drehbuch zu dem Roman "Ender’s Game" fertiggestellt. Und so weit an das Buch angepasst, dass der Autor Orson Scott Card mit der Verfilmung seines Buches einverstanden war. Ob der Film wirklich das hält was er verspricht? 

Wer steht Wagerecht, und wer Senkrecht? - Eine Berechtigte Frage in der Schwerelosigkeit
Wer steht Wagerecht, und wer Senkrecht? - Eine Berechtigte Frage in der Schwerelosigkeit

In naher Zukunft greifen die Formics, eine insektoide Alien Rasse, die Erde an. Die Menschheit steht kurz vor der Ausrottung. Alleine dem taktischen Geschick des Kampfpiloten Mazer Rackham war es zu verdanken, dass die Formics besiegt wurden. Die Menschheit erwartet seit diesem Angriff jederzeit einen weiteren. Um nicht wieder überrascht zu werden sucht das Militär verbissen nach den besten Strategen die es gibt. Sie erhoffen diese in Kindern zu finden, da Kinder schneller komplexe Daten verarbeiten können als Erwachsene.

Um auch in Zukunft vor den Formics in Sicherheit zu sein, wollen sie den vernichtenden Schlag gegen Sie ausführen. Dafür soll das intelligenteste Kind ausgewählt werden. Colonel Hyrum Graff (Harrison Ford) ist sich sicher, dieses Wunderkind in Ender Wiggin (Asa Butterfield) gefunden zu haben. Seine strategische Fähigkeit will auch niemand in Frage stellen, aber die Psychologin Major Anderson (Viola Davis) ist sich nicht sicher, ob die Psyche von Ender genauso weit ist. Graff will aber davon nichts wissen, und bildet Ender immer weiter in der Kriegsführung im All aus.

 

Bei Literaturverfilmungen muss man oft viele Leute zufriedenstellen. An erster Stelle natürlich am besten den Autor und die Fangemeinde. Und dann das grosse Publikum, welche die Vorlage nicht kennt. Das ist nicht immer einfach. Meist kommt eine Gruppe immer zu Kurz. So leider auch bei "Ender’s Game". Das Buch erzählt eine vielschichtige Geschichte, welche in einem "einfachen" 2-stündigen Film kaum abgehandelt werden kann. Gavin Hood musste deswegen viele Fans des Buches wohl etwas enttäuschen. Er hat die Geschichte besonders im Mittelteil stark gekürzt, und auch etwas umgestellt. Dies ist wohl auch der Grund weshalb der Film in der Mitte gewisse Längen aufweist.

 

Dafür wurde die charakterliche Entwicklung von Ender Wiggin ins Zentrum des Films gerückt. Seine ganze Entwicklung psychischer Art aber auch seine strategische Errungenschaften sind Zentrum des Films. Positiv zu erwähnen ist das nicht vorhersehbare Ende des Films. Hollywood traute sich mit diesem Film wieder einmal etwas spezieller zu sein und keine vorhersehbare Geschichte zu erzählen. Vielleicht ist dies der Anfang von neuen wieder etwas gewagteren Filmen, welche sich vom grossen Einheitsbrei abheben werden.

 

Asa Butterfield, welcher mit dem Film "Hugo Cabret" internationale Bekanntheit erlangte, spielt den titelgebenden Hauptcharakter. Auch wenn er erst 16 Jahre alt ist, so stemmt er die Last des Helden mühelos. Auch wenn man ihm das Kind kaum abnimmt, spielt er den herausragenden Strategen und die potenzielle Führungskraft hervorragend. An seiner Seite ist Harrison Ford, welcher eher eindimensional spielt, aber seinen Part mehr als nur gut ausfüllt. Viola Davis spielt nicht gerade wieder Oscarreif, aber auch nicht schlecht. Halt sehr einfach wie es eine kleine Nebendarstellerin oft spielt.

 

Science-Fiction Filme sind oft dafür bekannt, dass sie tolle Bilder vom Weltraum, von fremden Planeten, oder von futuristischen Städten zeigen. "Ender’s Game" ist lange sehr zurückhaltend was solche Bilder angeht. Er lässt immer mal wieder tolle Bilder in der Schwerelosigkeit zeigen, aber nur um die Fans von solchen Bildern bei Laune zu halten. Erst im letzten Viertel dreht der Film diese Bilder voll auf. Sie sind schön und auf dem neusten Stand der CGI-Technik.

Der Soundtrack sollte ursprünglich von James Horner (Titanci, Avatar) beigesteuert werden. Letztendlich wurde er aber von Steve Jablonsky (Transformers) komponiert. Ob es eine schlechte Entscheidung war kann man so nicht sagen, denn die Musik ist wunderbar. Der Kinobesuch lohnt sich alleine schon wegen den Bildern und dem Soundtrack.

 

Fazit:

Hollywood überschüttet die Kinos seit längerem mit dem gleichen Einheitsbrei. So erfreut sich jeder Kritiker an den etwas spezielleren Ideen oder Auflösungen von Filmen. Und genau dies bietet "Ender’s Game". Ausserdem bietet der Film gerade gegen Ende sehr tolle Bilder, wie es sich für einen Science-Fiction Film gehört. Die Musik selbst ist gut eingesetzt und unterstützt die Geschichte  im richtigen Mass. Auch den Unterhaltungswert des Filmes sollte man nicht unterschlagen, denn von diesem besitzt der Film auch so einiges. Durch das offene Ende ist eine Fortsetzung leider nicht ausgeschlossen, aber wir hoffen mal, dass es sich um einen guten eigenständigen Film ohne Fortsetzung handelt. 

 

Bewertung: 8/10

Autor | Samuel Keller

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Kommentare: 2
  • #1

    Harry (Mittwoch, 06 November 2013 12:10)

    Wenn der Schluss so ist, wie geschildert, vermute ich mal stark, dass man dann auch das zweite Buch filmisch angehen wird. Finanziellen Erfolg dieses Films vorausgesetzt.

  • #2

    filmfreaksreview (Mittwoch, 06 November 2013 12:31)

    So die Gerüchteküche. =) Da der Film nun doch noch auf Platz 1 der US Charts lag sind die Einnahmen wahrscheinlich nicht allzu schlecht. Nur ist die Konkurrenz diese Woche mit dem Start von Thor 2 und in 2 Wochen Panem 2 doch sehr stark. Aber es wird gemunkelt in der Gerüchteküche, dass man an der Arbeit für das Drehbuch zu Teil 2 ist. Man darf gespannt sein, ich für meinen Teil könnte gut mit diesem Film ohne Fortsetzung leben.

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