Metallica Through the Never (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit


Regie

Drehbuch

Darsteller

 

Metallica Through the Never

USA; 2013

Musik

94 min

 

Nimród Antal

Nimród Antal

Dane DeHaan, Lars Ulrich, James Hetfield, Kirk Hammett, Robert Trujillo, Toby Hargrave, Stephanie Keane Patterson


Viele Bands haben über die Jahre hinweg versucht sich neben ihrer Musikkarriere auch in einem Film zu verewigen. So Bob Dylan in „No Direction Home – Bob Dylan“, The Rolling Stones mit „Shine a Light“ und neuere Phänomene wie Justin Bieber in „Justin Bieber: Never Say Never“ und One Direction mit „One Direction: This Is Us“. Jetzt hat sich auch die Heavy-Metal-Band Metallica dazu entschlossen, 32 Jahre nach ihrer Gründung und neun sehr erfolgreichen Studioalben, sich in einem Film ein Denkmal zu setzten. Als Regisseur holten sie sich Nimród Antal („Predators“) an Bord, der für die Hauptrolle den jungen Dane DeHaan („Lincoln“, „The Place Beyond the Pines“) aussuchte. Ist der Truppe aber ein sehenswertes filmisches Monument gelungen?

Nichts sagt Heavy-Metal mehr als eine Lasershow!
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Während die Band Metallica in einem ausverkauften Stadion vor Publikum eine wilde Show abliefert wird der junge Roadie Trip (Dane DeHaan) auf eine merkwürdige Mission geschickt: Er soll quer durch die Stadt fahren um einen für die Band wichtigen Gegenstand abzuholen. Während Metallica ihrem Publikum so richtig einheizen sieht sich Trip in der beinahe menschenleeren Stadt mit Ausschreitungen, Gewalt und Chaos konfrontiert und begegnet einem mysteriösen maskierten Reiter, der es auf ihn abgesehen hat.

 

Metallica gilt als eine der erfolgreichsten Bands der USA und spielt immer wieder in ausverkauften Stadien. So ist die Eröffnungsszene des Filmes auch ziemlich gelungen. Die Kamera schwebt durch die Skyline einer bunt beleuchteten Grossstadt um vor einem Stadion in stillstand zu kommen, auf dessen menschenleeren Platz ein einziges, altes Auto anhält. Daraus steigt ein fetter, bärtiger Rocker, der begeistert zu der Werbeschrift für das bevorstehende Konzert hochschaut und laut aufschreit: „Metallica, Yeah!!!“.

Diese leicht ironisch überzeichnete Betrachtung der Fans der Heavy-Metal-Musik ist ein netter Einstieg und lässt auf mehr hoffen. Die vorab veröffentlichten Trailer lenkten die Erwartungen der Zuschauer zudem in die Richtung, dass der Film eine fiktive, apokalyptische Handlung habe, die mit der Musik von Metallica untermahlt sei. Dem ist allerdings nicht so, denn sobald die Hauptfigur Trip ins Bild getreten ist und sich durch den Backstage-Bereich ins Stadion gekämpft hat, beginnt das Konzert und das steht von da an auch klar im Mittelpunkt.

 

Was Nimród Antal hier nämlich inszeniert hat ist ganz klar ein Konzertfilm. Insgesamt 16 ihrer Songs spielen Metallica  - einer nach dem anderen und nur ab und zu entfernt sich die Kamera von der aufwendig gestalteten Konzertbühne um für ein paar Sekunden der Geschichte von Trip zu folgen. Dies wird für den normalen Kinobesucher aber mit der Zeit etwas mühsam, denn wenn man kein eingefleischter Metallica-Fan ist erhält der Film bald eine langatmige Note. Die Songs klingen bald alle sehr ähnlich, den Text kann man sowieso nur schwer verstehen und selbst Songs wie „Master of Puppets“, „Nothing Else Matters“ und „Enter Sandman“ werden nicht mit besonders innovativen Bildern unterlegt. Die Bühne auf der die Band spielt ist zwar schön anzusehen und wartet mit so manchem netten Effekt auf, doch auch die 3D-Technik kann keinen Ersatz zu einer echten Live-Show bieten - es bleibt halt immer „nur“ ein Film, von denen man sich normalerweise grössere Effekte gewöhnt ist als das, was hier bei diesem Konzert gezeigt wird. Auch die Bandmitglieder sind gealtert und ihre Heavy-Metal-Gebärden wirken manchmal schon beinahe peinlich - etwa gleich wie Mick Jagger in „Shine a Light“.

 

Das Ende (sowohl das des Konzerts als auch das der Nebenhandlung) ist dann ebenfalls mehr enttäuschend als unterhaltsam und lässt einen etwas fragend im Kinostuhl sitzen und auf das Ende des Abspanns warten - mit der Hoffnung dass noch etwas kommt. Doch dem ist nicht so.

 

Fazit:

„Metallica Through the Never“ entpuppt sich als Konzertfilm, der nur ab und zu kleine Handlungshäppchen präsentiert, die keinen 10-minütigen Kurzfilm füllen würden. Somit ist das Werk wohl nur für Hardcore-Metallica-Fans empfehlenswert, die zu faul sind um sich in eine Menschenmasse zu zwängen und bei einem richtigen Konzert der Band mit dabei zu sein. Für alle anderen wird dieser Musikfilm wohl etwas zu langatmig und zu 90er-Heavy-Metall-Lastig sein.

 Bewertung: 4.5/10

Autor | Yves Albrecht

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