Freitag der 13. (1980)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

 

Friday the 13th

USA; 1980

Horror, Slasher

91 min

 

Sean S. Cunningham

Victor Miller

Adrienne King, Jeannine Taylor, Robbi Morgan, Kevin Bacon, Harry Crosby, Laurie Bartram, Betsy Palmer


Freitag der 13. gilt als Unglückstag. In den Achtzigerjahren entstand aber auch eine populäre Filmreihe unter diesem Titel, die ihren Anfang mit diesem kleinen, günstig produzierten Slasher nahm. Obwohl nur wenige an den Erfolg des Filmes glaubten, und Darstellerin Betsy Palmer nach eigenen Aussagen die Rolle nur übernahm um sich mit der Gage ein neues Auto zu kaufen, scharte sich bald eine große und treue Fangemeinde um diesen Film, der bis heute als Maßstab im modernen Horrorgenre gilt. Doch ist der Film tatsächlich ein Meilenstein?

Trouble ohne Paddel
Trouble ohne Paddel

Nachdem mehrere mysteriöse Todes- und Unfälle im Sommercamp „Camp Crystal Lake“ für Unmut sorgten wurde das Lager schlussendlich geschlossen. Zwanzig Jahre später hat Steve Christy (Peter Brouwer) beschlossen das alte Camp wieder zu eröffnen und stellt darum mehrere junge Aufseher ein um das Lager für die Sommersaison wieder auf Vordermann zu bringen.

Doch als die jugendlichen Helfer im Camp eintreffen bemerken sie nicht, dass sie bereits vom Wald aus beobachtet werden und bald fallen die Anwesenden nach und nach brutalen Morden zum Opfer...

 

1978 erschuf John Carpenter mit „Halloween - Die Nacht des Grauens“ einen Klassiker im Genre und einen Grosserfolg an den danach alle anzuknüpfen versuchten. So sollte auch Sean S. Cunninghams Beitrag eigentlich nur ein kleiner Film werden, der auf dieser Welle mitschwimmen sollte. Mit einem kleinen Budget von 550.000 US-Dollar und praktisch nur unbekannten Darstellern machte sich die Filmcrew daran einen einfach gestrickten, doch mit blutigen Effekten versehenen Horrorfilm zu drehen. Mit dem, was der Film auslöste, hatte aber wohl keiner der Mitwirkenden gerechnet. Nur schon in den USA konnte das Werk 39 Millionen einspielen und in kürzester Zeit scharte sich eine Fangemeinde um den Film, wodurch noch in den 80er-Jahren ganze sieben Fortsetzungen produziert wurden.

Bei heutiger Sichtung scheint der Stellenwert, der dem Film angerechnet wird doch etwas übertrieben; der Unterhaltungswert ist aber keineswegs zu versagen.

 

Das Konzept des Filmes ist grundsätzlich sehr einfach gestrickt. Im „Zehn kleine Negerlein“-Stil wird eine Person nach der anderen von einem Mörder, den man erst am Ende sieht, umgebracht. Wirklich innovativ ist das nicht. Doch kann der Film dennoch Spannung aufbauen. Dies hängt sowohl mit der Musik von Harry Manfredini, die stark an Alfred Hitchcocks „Psycho“ erinnert, als auch mit der gelungenen Killer-Point-of-view Kameraperspektive zusammen, die aber ziemlich eindeutig von Carpenters „Halloween“ abgekupfert wurde. Zudem glänzen die gut gestreuten und handwerklich gelungenen Splattereffekte von Tom Savini, der sich zuvor für die Arbeit an George A. Romeros „Dawn of the Dead“ einen Namen machte und seither unter Fans sowohl für seine Effektkreationen als auch durch seine Auftritte in Filmen wie „Maniac“, „From Dusk till Dawn“ und „Planet Terror“ Kultstatus genießt.

Die Jungdarsteller machen ihre Sache zudem ziemlich gut, wobei aber die meisten blass bleiben, inklusive Kevin Bacon, für den dies sein vierter Auftritt in einem Film darstellte, und erst mit späteren Rollen wirklich glänzen konnte.

 

Was diesen Film aber klar von seinen Nachfolgern und ähnlichen Filmreihen unterschiedet ist, dass hier ein anderer Killer als in den Fortsetzungen präsentiert wird. Die Figur des Jason Voorhees etablierte sich nämlich erst ab dem zweiten Film, während hier lange unklar bleibt wer diese Bluttaten begeht. Mit diesem Umstand wird auch in Wes Cravens „Scream“ schön gespielt und lässt den Film beinahe als losgelöst von den Fortsetzungen stehen.

 

Fazit:

Sean S. Cunninghams Filmklassiker „Friday the 13th“ bleibt auch Jahre nach seiner Entstehung was er ist: Ein netter kleiner Slasher, der durch seinen Soundtrack, die gelungenen Effekte und die geradlinige Story für spannende und kurzweilige Unterhaltung sorgt. Viel mehr verbirgt sich dahinter nicht.

Weder werden allzu brutale Blutorgien gefeiert noch ein komplexer Mörder präsentiert. Der Rummel um den Film bleibt daher ein Mysterium; doch Verbannung droht dem Film ebenfalls nicht, entsprang ihm doch die bis heute von Fans gefeierte Kultfigur Jason Voorhees und Darstellerin Betsy Palmer konnte sich ein neues Auto kaufen.

 

Bewertung: 6.5/10

Autor | Yves Albrecht

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