White House Down (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Länge

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

White House Down

USA; 2013

Action

131 min

 

Roland Emmerich

James Vanderbilt

Channing Tatum, Jamie Foxx, Maggie
Gyllenhaal, Richard Jenkins, James Woods

 


Roland Emmerich ist einer der Deutschen, welcher im Filmbusiness ganz oben angekommen ist. Mit "Independece Day" knackte er die 800 Mio. Dollar grenze. Mit seinem "2012" kratze er an dieser Grenze. Und in beiden Filmen zerstörte er das Weisse Haus. Einmal jagen es Aliens in die Luft und das andere Mal wird es von einer Flutwelle überschwemmt. Nun widmet er einen ganzen Film diesem Gebäude. Und auch diesmal soll es nicht ohne Schrammen davon kommen.

Schön zusammenbleiben, sonst geht noch einer verloren
Schön zusammenbleiben, sonst geht noch einer verloren

John Cale (Channing Tatum) ist Vater einer 11 Jährigen Tochter, Emily (Joey King), welche keinen anderen Mann mehr verehrt als James Sawyer (Jamie Foxx), den U.S. Präsidenten. Ihr zuliebe will Cale deswegen von seinem Job als U.S. Capitol Police Officer für den Sprecher des Repräsentantenhauses Eli Raphelson (Richard Jenkins) zum Secret Service wechseln, wo er das Idol seiner Tochter beschützen könnte. Doch nach dem Vorstellungsgespräch, bei dem John eine Absage erhält, bringt er es nicht übers Herz seiner Tochter, die er mit ins Weisse Haus genommen hat, davon zu erzählen. Lieber schliesst er sich mit ihr einer Touristengruppe an, welche mit einem Tourguide eine Führung durchs Weisse Haus startet. Mitten in der Führung muss Emily die Toilette aufsuchen. In diesem Moment wird das Weisse Haus von Terroristen überrannt. Die Besucher werden als Geiseln genommen und nur John Cale kann entkommen. Er sucht nun nach seiner Tochter und findet stattdessen den Präsidenten in einer misslichen Lage. So sieht es John für seine Pflicht nicht nur seine Tochter zu suchen, sondern auch den Präsidenten zu beschützen.

 

Wer eine Story mit nur einer kleinen Plot-Überraschung erwartet sitzt im falschen Film. Die Story ist nämlich flach wie ein Omelett. Und damit nicht genug. Er bedient sich bei allen billigen Klischees, welche ein solcher Film erfüllen könnte. Jeder geübte Kinogänger langweilt sich ab dieser Geschichte. Schnell schweifen dann die Gedanken zum einen oder anderen kleinen Plot. Und da wird man gleich wieder enttäuscht. Ein Logikfehler jagt den nächsten. Nichts scheint auch nur im Entferntesten an eine Logik gebunden zu sein. Gegen Ende nimmt dann dies noch Überhand. Es scheint vielmehr lächerlich, was sich alles um das Weisse Haus und das Pentagon abspielt. Das U.S. Militär scheint zu doof zu sein um die einfachsten Aufgaben zu erledigen und die Protagonisten durchlaufen Phasen der Supergeschwindigkeitsheilung.

 

Die schauspielerischen Leistungen sind alle eher mittelmässig; für einen Actionstreifen aber durchaus akzeptabel. Channing Tatum spielt seinen John McClane verschnitt gut. Ihm fehlen zwar die ganz guten One-Liner, er bringt aber doch ab und zu mal einen coolen Spruch über die Lippen. Jamie Foxx spielt einen smarten Präsidenten, oder beinahe smart. Es bleibt wenig Zeit um aus ihm eine charakterstarke Persönlichkeit zu formen, die Zeit die er aber dafür hat nutzt er durchaus. Wie er sich auch die Zeit nimmt um gemütlichere Schuhe für ein Katz und Mausspiel anzuziehen. Einzig Joey King enttäuscht als das elfjährige Mädchen, welches sich mehr für Politik zu interessieren scheint als ein Politikstudent. Die ganze Rolle beginnt nervend und endet dann beinahe in einem Desaster. Entweder hätte man sie durch eine Frau ersetzen müssen, vielleicht eine Journalistin, oder sie hätte ein Kind sein sollen.

 

Bei den Effekten und den Bildern zeigt Emmerich wieder einmal, dass er genau weiss, wie man Bilder für ein Kino inszeniert. Alles ist mehr oder weniger tadellos gestaltet. Ein super Set und gute CGI-Effekte. Emmerich scheitert bei diesem Film wirklich nur an der Story, welche so, wie sie geschrieben wurde, einfach unglaubwürdiger nicht sein könnte.

Was man aber den Schauspielern und wohl auch dem Regisseur zugutehalten sollte ist, dass sie die jeweiligen Rollen mit einem gewissen Humor nehmen.

 

Fazit:

Emmerich kreierte ein super Effektkino. Die technische Ausstattung ist gut gelungen, der Tonschnitt passt und sogar das Set strahlt in einem guten Look. Die Schauspieler machen ihre Arbeit solide – bis auf Joey King. 

Alleine das Drehbuch versagte auf ganzer Linie. Nicht nur, dass es langweilig und vorhersehbar ist, es ist auch noch überflutet mit Logik- und Folgefehler. Die Glaubhaftigkeit der Story wird gegen Ende immer mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Der Film rettet sich für die Actionfans dadurch, dass die meisten Schauspieler die Sache nicht ganz so ernst nehmen wie es das Thema verlangt. So bleibt doch ein gewisser Humor vorhanden. Und jeder, welcher den Film auf eine Art Trashmovie mit schlechten Dialogen, Unglaubwürdigkeit, Logiklöcher und tollen Effekten reduzieren kann wird durchaus unterhalten. Als solcher Film ist er gelungen. Als Film an und für sich hat er durch das schwache Drehbuch schon etwas versagt.

 

 

Bewertung: 4.5/10

Autor | Samuel Keller

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