Kick-Ass 2: Balls to the Wall (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Kick-Ass 2: Balls to the Wall

USA, GB; 2013

Action, Komödie

113 min

 

Jeff Wadlow

Jeff Wadlow

Aaron Johnson, Chloe Moretz, Jim Carrey, Lyndsy Fonseca, Christopher Mintz-Plasse, Iain Glen, Morris Chestnut


Nach dem Grosserfolg des ersten Teils auf dem Homevideomarkt beschloss das Studio eine Fortsetzung in Auftrag zu geben. Matthew Vaughn, Regisseur des ersten Teils, übernahm den Posten des Produzenten und setzte für die Regie Jeff Wadlow („Cry Wolf“, „Never Back Down“) ein.

Doch schon vor Veröffentlichung des Filmes hörte man kritische Stimmen und zwar ausgerechnet von den Schauspielern des Filmes. Nach einem Amoklauf in der Sandy Hook Elementary School gab Jim Carrey über Twitter bekannt, dass er nicht mehr hinter der Gewalt in dem Film stehen könne und sich daher von dem Projekt distanziere. Tatsächlich war ja bereits im ersten Teil der Blutgehalt nicht gerade niedrig. Doch ist diese Fortsetzung wirklich nur eine grosse Gewaltorgie?

Willkommen zu Motherfuckers Fetisch-Party
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Eigentlich hat Kick-Ass (Aaron Johnson) seinen Job als Superheld an den Nagel gehängt. Doch in seinem normalen High-School Alltag langweilt sich Dave zunehmend. Durch seine Taten wurden allerdings viele andere Menschen inspiriert selber als Superhelden Verkleidet das Verbrechen zu bekämpfen. Einer davon ist Col. Stars and Stripes (Jim Carrey), der ein ganzes Team um sich schart und von neuer Abenteuerlust gepackt schliesst sich Dave kurzerhand an. Gleichzeitig werden Hit-Girl’s (Chloë Grace Moretz) Bemühungen sich in den Schulalltag einzuleben und ein normales Leben zu führen jäh unterbrochen, denn Red Mist (Christopher Mintz-Plasse) meldet sich als The Mother Fucker zurück und schart eine Armee von Superschurken um sich um Kick-Ass zu töten und damit den Tod seines Vaters zu rächen...

 

Kick Ass meldet sich zurück zum wieder ordentlich in die Ärsche von bösen Buben zu treten. Nach dem ersten Teil sind die Erwartungen der Fans gross. Kann also diese Fortsetzung überzeugen? Ja, aber sie hat mit den üblichen Sequel-Problemen zu kämpfen.

Wie aus dem unscheinbaren Dave Lizewski der selbsternannte Superheld Kick-Ass wurde ist bereits erzählt, genauso wie die restlichen Charaktere entstanden sind und so muss das Drehbuch die bereits ausführlich vorgestellten Figuren in ein neues Abenteuer werfen. Das macht Drehbuchautor und Regisseur Jeff Wadlow auch erstmals ganz gut; dennoch gibt es Elemente, die nicht durchgehend gefallen wollen.

Die subtile Selbstironie des ersten Teiles muss an manchen Stellen grossklotzigeren Witzen weichen, die man zwar knapp nicht als plump bezeichnen kann, aber auch keine Perlen des Filmhumors darstellen. Feine Anspielungen auf Superhelden-Klassiker sind immer noch ab und zu erkennbar, doch weicht dieses Element bald verschiedenen anderen Faktoren.

 

Während sich Mindy/Hit-Girl (Chloë Grace Moretz) bald mit Teeniefilm-Elementen über das Anpassen in der High-School konfrontiert sieht, steigert sich Christopher Mintz-Plasse immer mehr in seine halb lustige, halb lächerliche Figur des Mother Fucker’s hinein. Dieser „Supergangster“ benimmt sich grundsätzlich immer noch gleich kindisch wie im ersten Teil und der Schauspieler kann seiner Figur nicht viele Variationen verleihen.

Mit welcher Schlagkraft aber seine Truppe aus Verbrechern zuschlägt erschreckt doch ab und zu, denn trotz dem Dilettantismus ihres Anführers agieren sie mit zunehmender Laufzeit äusserst brutal und effektiv. Dabei fällt aber insbesondere Olga Kurkulina als Muskelfrau Mother Russia leicht negativ auf, denn zu überspielt und brachial kommt ihre Figur daher.

 

Jim Carrey bleibt hingegen weitgehend blass und hat weniger Leinwandpräsenz als beispielsweise Donald Faison („Scrubs“) in der Rolle des Gerechtigkeitskämpfer „Dr. Gravity“, der durch seine Energie im Nu die Zuschauer für sich gewinnt. Aaron Taylor-Johnson als Hauptfigur Kick-Ass und Erzähler bleibt in diesem Film zwar immer Präsent, steht aber etwas weniger im Mittelpunkt als noch im ersten Film und gibt über längere Strecken immer noch den Amateur-Superhelden, der ordentlich aufs Maul kriegt. Dabei ist sein Training zwar ganz witzig inszeniert, doch erkennt man von Beginn an, dass sich sein Körperbau von der ersten zur letzten Szene nicht besonders verändert - nur dass er am Ende endlich den Zuschauern seinen Waschbrettbauch präsentieren darf.

 

Gewaltgehalt und Action haben sich indes tatsächlich im Vergleich zum ersten Teil etwas gesteigert, wobei sich die Blutmassen noch in Grenzen halten und auch die Selbstjustiz-Thematik nicht breiter ausgewalzt ist. Die Kampfszenen sind hingegen dichter geworden und die Kamera fängt diese, wie heute üblich, hektisch und schnell geschnitten ein, sodass es sicher niemandem im Kino langweilig werden wird.

 

Fazit:

Diese Fortsetzung bietet kurzweilige Unterhaltung für Fans von „Kick-Ass“, die zwar bei gewissen inhaltlichen Punkten etwas banaler und weniger selbstironisch als der erste Teil ist, allerdings dennoch gute und rasante Action zeigt, die mit talentierten Akteuren gut garniert wurde. Mit doch so manchem guten Witz kommt auch das Lachen nicht zu kurz und nette Details werden den Filmfreund freudig grinsen lassen. Brutal ist der Film derweil sehr wohl, allerdings nicht in einem zu exzessiven Rahmen und kaum brutaler in Szene gesetzt als im ersten Teil.

Zu erwähnen sei noch, dass nach dem Abspann eine zusätzliche Szene auf die geduldigen Kinogänger wartet.

 

Bewertung: 6.5/10

Autor | Yves Albrecht

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Kommentare: 2
  • #1

    Harry (Mittwoch, 14 August 2013 13:54)

    Also dass die Action und so passt ist okay, ABER dass sie wieder hektisch und schnell geschnitten ist, ist für mich eher ein Grund, mich zu langweilen, da ich im Film die Action auch SEHEN will und nicht nur huschende Schemen. Mir geht diese Art, die filme zu schneiden, mittlerweile unheimlich auf den Keks.
    Gruß
    Harry

  • #2

    filmfreaksreview (Mittwoch, 14 August 2013 15:07)

    Hallo. Ja, geht mir eigentlich ähnlich. In letzter Zeit bleibt die wacklige Handkamera immer viel zu nahe an den Schauspielern dran, sodass man die Kämpfe gar nicht mehr richtig erkennen kann.
    Bei „Kick-Ass 2“ ist dies, wie gesagt, auch ein wenig der Fall, allerdings noch in akzeptablem Maße, wodurch man den Überblick nach wie vor behält und man nicht Gefahr läuft, dass einem vor lauter Gewackel übel wird.
    Eine Rückkehr zur alten Schule, in punkto Action, würde ich mir hingegen auch wünschen. Doch bei Produktionen die ein junges Publikum ansprechen wollen, wird dies in nächster Zeit wohl kaum der Fall sein.

    Gruß, Yves

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