The Complex (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Kuroyuri danchi

Japan; 2013

Horror

106 min

 

Hideo Nakata

Junya Kato, Ryûta Miyake

Atsuko Maeda, Hiroki Narimiya, Masanobu Katsumura, Naomi Nishida, Kanau Tanaka

 


Hideo Nakata erlangte besonders durch seine Horrorfilme „Ringu“ (1998), „Dark Water“ (2002) und „The Ring 2“ (2005) weltweite Aufmerksamkeit. Nach seinem Abstecher nach England wo er 2010 „Chatroom“ produzierte, kehrte er wieder nach Japan und zu seinem Ursprungsgenre zurück um den Gruselfilm „The Complex“ zu drehen. Ob er damit an seine bisherigen Erfolge anknüpfen kann?

Es wird zeit Grossvater ins Heim zu schicken.
Es wird zeit Grossvater ins Heim zu schicken.

Die Studentin Asuka (Atsuko Maeda) zieht mit ihrer Familie in einen alten Apartmentkomplex, wo sie – abgesehen von einem kleinen Jungen, der im Hof spielt – keine anderen Nachbaren zu Gesicht bekommt. Doch nachts hört sie merkwürdige Kratzgeräusche von der Wohnung nebenan. Als sie nach mehreren Tagen immer noch keinen Kontakt mit dem Bewohner gegenüber hat, betritt sie kurzerhand die Nachbarswohnung um sich umzusehen. Doch was sie entdeckt verändert alles und bald bricht Asukas ganzes Lebenskonstrukt ein...

 

Mit „The Complex“ kehrt Hideo Nakata zurück zu seinen Klassikern. Auch hier versucht er seine Spukhausatmosphäre aufzubauen. Doch wer die anderen J-Horrorfilme kennt wird nicht viel Neues im Handlungsaufbau finden. Das Apartment erinnert ein wenig an „Dark Water“ und auch wie sich die Figuren durch den Film bewegen ist typisch für die japanischen Horrorfilme. Die mysteriösen Elemente fliessen zwar gut in die Handlung ein, doch wirklich unheimlich wird es nie. Das mag auch daran liegen, dass die meisten Schock-Momente zu vorhersehbar sind und die anderen Elemente ebenfalls genau so kommen wie man sie erwartet.

 

Gegen Filmmitte gelingt dem Regisseur aber eine unerwartete Wendung, wodurch die Handlung mehr ins Drama-Genre kippt. Die Mystery-Atmosphäre bleibt allerdings weiter vorhanden, doch bewegt sich die Handlung stark um das Thema Trauerbewältigung und menschliche Verluste. Es wäre natürlich kein Nakata-Gruselfilm wenn nicht auch ein Geist in der Geschichte vorkommen würde.

Durch diesen Umstand konzentriert sich die Handlung gegen Ende wieder vermehrt auf die Horrorfilm-Thematik und bringt ein enttäuschendes Finale, das nicht mehr unheimlich sondern an manchen Stellen unpassenden überspielt wirkt und fast ins Komische kippt. Das leicht verwirrende Ende, das manche neue Fragen aufwirft, ist ebenfalls unbefriedigend, wodurch „The Complex“ nicht mehr so überzeugen kann wie Nakatas bisherigen Filme und besonders etwas mehr Innovation und Konsequenz zu wünschen übrig lässt.

 

Fazit:

J-Horror-Meister Hideo Nakata kann mit seinem neusten Ausflug ins Geisterfilmgenre nicht mehr an seine früheren Werke anknüpfen. Auf langen Strecken wirkt es als ob er nur seine alten Ideen recycelt, ohne dass Grusel aufkommt. Mit einer dramatischen Note in der Mitte des Filmes, durch die vieles einen neuen Gesichtspunkt bekommt, kann er zwar wieder etwas Spannung aufbauen, doch mit seinem überspielten und lächerlich banalen und langen Finale; sowie mit dem zu sehr auf Mystery getrimmten Schluss ist „The Complex“ alles andere als geistreich.

 

Bewertung: 4.5/10

Autor | Yves Albrecht

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