Eega - Fly (2012)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Eega / Makkhi

Indien; 2012

Komödie, Drama, Fantasy

145 min

 

S.S. Rajamouli, J.V.V. Sathyanarayana

S.S. Kanchi, Janardhan Maharshi, Crazy Mohan

Sudeep, Nani, Samantha Ruth Prabhu, Santhanam, Srinivasa Reddy, Adithya, Devadarshini Chetan

 

 


Die Filmkultur Bollywoods ist uns in der westlichen Welt nach wie vor etwas suspekt und oft ist es schwierig sich auf die bunten Geschichten mit viel Gesang und Getanze einzulassen. Mit „Eega“ kommt aber ein äusserst charmanter Fantasyfilm, der Spass macht und an manchen Punkten überrascht.

 

Die hübsche Bindhu (Samantha Ruth Prabhu) wird schon seit längerem von Jani (Nani) umworben. Doch als sich der skrupellose und mächtige Geschäftsmann Sudeep (Sudeep) ebenfalls in Bindhu verliebt, ist ihm der verträumte Nebenbuhler ein Dorn im Auge. Kurzerhand bringt er Jani um und lässt es wie einen Unfall aussehen.

Doch Jani wird wiedergeboren - ausgerechnet als kleine Fliege. Seine unbändige Liebe zu Bindhu bringt seine Erinnerung an sein vorheriges Leben zurück und er hat nur ein Ziel: Rache an Sudeep zu nehmen und Bindhu zu beschützen.

 

Wenn man an Fliegen in Horrorfilmen denkt kommt einem wohl als erstes Brundlefly (Jeff Goldblum) in David Cronenberg’s „The Fly“ (1986) in den Sinn.

Eega beschreitet aber ganz andere Wege - wie man es von einem Bollywood-Film auch erwartet. Tatsächlich ist die erste halbe Stunde nur Vorgeplänkel im üblichen Stil der indischen Traumfabrik. Jani umschwärmt Bindhu; Bindhu spielt mit seinen Gefühlen; Sudeep verliebt sich in Bindhu und will sie unbedingt besitzen; Jani singt ein paar Lieder und tanzt neben Bindhu her... man kennt den Ablauf ja. Allerdings wirken bereits diese Szenen so überspitzt und viel zu kitschig als dass man sie ernst nehmen könnte. Daher muss man bereits bei diesem Handlungsaufbau ein paar Mal herzhaft lachen. Wunderbar sind auch die nicht lippensynchron gesungenen Lieder. Was ebenfalls auffällt und uns als Westler zum Lachen bringt ist die Prüderie, die in manchen Szenen zum Ausdruck kommt. So geht Bindhu beispielsweise in ihren Jeans schlafen, und als sie aus der Dusche kommt ist sie schon angezogen, bevor sie sich die Haare trocknet.

 

Nach der Widergeburt Janis beginnen die fantastischen Elemente in den Film einzufliessen. Die Fliege (Jani) ist computeranimiert und zwar ziemlich gut erkennbar. Doch man hat schon bedeutend schlechtere CGI-Effekte gesehen und so wirkt diese Fliege beinahe charmant. Tatsächlich ist die Animation, sobald sie in Bewegung ist, nicht einmal so schlecht.

Was die Fliege Jani zunächst erlebt bevor er seinen Rachefeldzug gegen Sudeep startet ist an manchen Stellen offensichtlich vom Animationsfilm „Bee-Movie“ (2007) entnommen. So kommt ebenfalls eine Szene mit der Fliege am Tennisball und in einer Auto-Klimaanlage vor. Doch auch dies stört nicht sonderlich, denn hier wurden ebenfalls gute Effekte eingesetzt und es hilft die Spannung im Film beizubehalten.

Der Spass geht aber dann richtig los, wenn die Fliege beginnt Sudeep mehr und mehr zu attackieren und ihn damit langsam in den Wahnsinn treibt. Dabei waren die Macher auch richtig kreativ und begeistern mit wirklich interessanten und witzigen Einfällen. Wunderbar sind dabei die Szenen in denen die Jani-Fliege Krafttraining macht.

Spannung und Dramatik sind zudem über die gesamte Laufzeit vorhanden und so ist „Eega“ trotz seiner langen Laufzeit ein kurzweiliges Filmvergnügen und die Tanznummer von mehreren animierten Fliegen am Schluss des Filmes so genial schräg, dass man den Film einfach gernhaben muss.

 

Fazit:

Der Bollywood-Film „Eega“ überrascht mit einer kreativen und kurzweiligen Story, gelungenen Computeranimationen und wunderbar überspielten Figuren. Leicht augenzwinkernd nimmt er zudem bekannte indische Filme aufs Korn und reflektiert dadurch mit feiner Ironie die grossen Bollywood-Filme. Auch wenn manche Elemente bereits aus US-Filmen bekannt sind, bietet der Film fantastische und witzige Unterhaltung – auch für nicht Bollywood-Fans – und spannende 130 Minuten, die einen mitfiebern sowie oft herzhaft lachen lassen.

 

Bewertung: 6.5/10
Autor | Yves Albrecht

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