Der Ausflug (2012)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Der Ausflug

Schweiz, Deutschland; 2012

Mystery

91 min

 

Mathieu Seiler

Mathieu Seiler

Maike Jüttendonk, Sabine Krause, Alina Sophia Wiegert, Christian Weber, Jonas Jeremy Barth

 


Der Schweizer Mathieu Seiler setzte sich in den Regiestuhl um diese Gruselmähr mit Mystery- und Dramaelementen zu verfilmen. Dabei herausgekommen ist mehr ein Albtraum als eine Gutenachtgeschichte.

 

Ehepaar Natalie (Maike Jüttendonk) und Maxim (Christian Weber) fahren mit ihrer gemeinsamen Tochter Flora (Alina Sophia Wiegert) und Natalies Schwester Stella (Sabine Krause) für einen Familienausflug in den Brandenburger Wald. Unterwegs halten sie kurz an und dabei bemerkt Flora ein merkwürdiges knurren, das aus dem Wald kommt.

An ihrem Zielort angekommen setzen sich die vier für ein Picknick hin. Doch als sie nach einem Nickerchen wieder aufwachen ist Maxim verschwunden und die beiden Frauen und das Mädchen liegen mit zerrissenen Kleidern in verschiedenen Orten im Wald. Was ist bloß passiert? Die drei machen sich auf die Suche nach der Straße. Als sie nach mehreren Stunden an ein Waldhaus gelangen, ahnen sie nicht, dass ihnen noch schlimmeres bevorsteht.

 

Deutsche und schweizerische Produktionen im Mystery-, Horror- und Thrillergenre können, wie genügend Beispiele zeigten, bisher nur bedingt überzeugen. Leider ist auch „Der Ausflug“ hier keine Ausnahme.

Zu Beginn keimt allerdings noch etwas Hoffnung auf. Visuell gibt sich Mathieu Seiler mühe und überzeugt durch die ruhige Kamera und die gut geschnittenen Szenenabfolgen. Doch dann kommt bereits die Titelsequenz, die richtig bemüht auf Kunstfilm getrimmt wurde, allerdings durch die schräge Bildgestaltung eher billig und simpel zusammengebastelt wirkt. Die Darsteller versuchen ebenfalls ihr bestes, doch gegen die miserablen Dialoge kommen auch sie nicht an.

 

„Bin ich auch natürlich?“ – „Natürlich bist du natürlich.“

 

Die altkluge Art des Mädchens Flora (Alina Sophia Wiegert), die gar nicht zu der jungen Schauspielerin passt, geht einen ebenfalls in kürzester Zeit auf die Nerven und dass sie vom Regisseur immer wieder in etwas exponierten Situationen und Kameraeinstellungen gezeigt wird, wirkt bedenklich voyeuristisch.

Die Geschichte selbst will ebenfalls nicht richtig in Fahrt kommen. Die dümmlichen Dialoge lassen das Geschehen trivial dahinplänkeln und als endlich mal etwas passiert, kommt trotzdem kein Tempo auf. Mit billigen Mitteln versucht der Film den Zuschauer noch bis zum Schluss auf eine falsche Fährte zu führen, obwohl eigentlich jedem nach der ersten Filmhälfte klar ist, was Sache ist.

Die Werwolf-Thematik wurde hier zwar für einmal etwas subtiler und dadurch auf den ersten Blick interessanter in einen Mystery-Horrorfilm integriert; doch die krampfhaften Versuche des Regisseurs hier einen Arthousefilm zu schaffen, lassen das vorhandene Potential bald im Wald verirren, ohne Hoffnung wieder herauszufinden.

 

Fazit:

Kennt ihr die Geschichte von dem Jungen der immer „Wölfe!“ rief? Genauso ist auch dieser Film. Er schreit förmlich nach Kunstfilm mit Ansprüchen auf Mystery, Horror und Drama, doch dahinter verbirgt sich nichts. Als dann gegen Schluss tatsächlich so etwas wie Spannung aufkommt, ist das Interesse der Zuschauer bereits verflogen. Was den Film aber wirklich im Bauch des bösen Wolfes verschwinden lässt, sind die schlecht geschriebenen und absolut unrealistischen Dialoge, die von den Schauspielern mit einer merkwürdigen Künstlichkeit aufgesagt werden. Somit ist Mathieu Seiler’s „Der Ausflug“ ein Film, der zwar visuell nett anzusehen ist, aber glaubt mehr zu sein als er ist und dadurch den Zuschauern bald suspekt wird und am Ende auf die Nerven geht.

 

Bewertung: 2/10

Autor | Yves Albrecht

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