Contracted (2013)

Zombies sterben nicht aus. Nach so vielen Jahren scheint jedoch das Genre nichts Neues hervorzubringen. Trotzdem versucht sich „Contracted“ daran und bringt einen kleinen, verstörenden Film, der ganz anders auf die Thematik der verseuchten Untoten eingeht.

Als Samantha (Najarra Townsend) auf einer Party etwas über den Durst trinkt und danach mit einem fremden Mann auf dem Rücksitz eines Autos landet, ahnt sie noch nicht welche Konsequenzen dieser ‚One-Night-Stand‘ mit sich bringen wird. Während ihre lesbische Beziehung zu bröckeln beginnt und ihre Mutter sie stark unter Druck setzt beginnt sich in Sam’s Körper etwas zu verändern und bald machen sich hässliche Symptome bemerkbar.

Im viel behandelten Zombiegenre bleiben grosse Überraschungen meist aus. Doch Eric England behandelt dieses Thema für einmal aus einem anderen Blickwinkel. Die erste Szene zeigt subtil wie ein Mann mit einer Leiche Sex hat, an deren grossen Zeh ein Zettel mit dem Symbol für Biogefährdung hängt.

Danach folgt der Film Samantha und den drei Tagen nach ihrem sexuellen Kontakt mit einem Fremden. Um ihre daraus resultierenden Krankheitssymptome darzustellen bedient sich „Contracted“ von schön ekligen Effekten.

In beinahe dokumentarischem Stil wird die Verwandlung dargestellt und genauso hilflos wie die Hauptfigur erlebt auch der Zuschauer, wie Samantha immer mehr zerfällt. Der Arzt den sie aufsucht kann auch keine brauchbare Diagnose abgeben und die Mutter glaubt, dass ihre Tochter wieder mit ihrem Drogenkonsum angefangen hat.

Durch die kurze Laufzeit ist die Spannung durchgehend vorhanden und man schaut machtlos zu, wie sich das Aussehen der anfänglich hübschen jungen Frau immer mehr verschlechtert, bis am Ende des Filmes ein extremer Kontrast zum Filmbeginn erkennbar ist. Dieser neue Blickwinkel auf die Zombiethematik ist wirklich interessant und für einmal richtig erfrischend. Obwohl kein Fressgelage vorkommt – weil sich die Geschichte mehr als Drama versteht – tauchen grausige Bilder als Folge von Sam’s Verwandlung auf und besonders Frauen werden wohl einige Mühe mit dem Gezeigten haben.

Schlussendlich kann man den Film aber besonders als Parabel für sicheren Sex betrachten und diese Botschaft wird vielleicht etwas zu offensichtlich vertreten. Dennoch, oder auch gerade deswegen, bleibt „Contracted“ in Erinnerung und ist eine besondere Perle im Zombiegenre.

Fazit:

Der subtile Zombiefilm von Eric England überzeugt durch seinen dramatischen Aufbau und die langsame und schockierend eklige Verwandlung der Hauptfigur. Dadurch, dass mehr auf eine Drama-Thematik eingegangen wird, erhält das Gezeigte eine erschreckende Plausibilität. Selbst wenn nicht alle Elemente wirklich neu sind, kann man „Contracted“ doch als das Innovativste ansehen, was man im Genre seit langem gesehen hat. Nach diesem Film wird in Zukunft sicher jeder einen Gummi dabei haben.

Bewertung: 7/10

Autor | Yves Albrecht

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