Raze (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Raze

USA; 2013

Action, Thriller

87 min

 

Josh C. Waller

Robert Beaucage, Kenny Gage, Josh C. Waller

Zoe Bell, Rachel Nichols, Tracie Thoms, Sherilyn Fenn, Doug Jones, Bruce Thomas, Bailey Anne Borders

 

 


Josh C. Waller lässt das Frauengefängnisgenre wieder aufleben und ergänzt es um eine gehörige Menge Gewalt. Ob das etwas taugt?

 

Mehrere Frauen werden in einem unterirdischen Komplex festgehalten und dazu gezwungen in Zweikämpfen so lange aufeinander einzuschlagen, bis eine der beiden tot ist. Wenn sie sich weigern wird ihre Familie umgebracht. Diejenige, die am Ende als einzige überlebt, soll als neue, starke Frau freigelassen werden. Sabrina (Zoe Bell) hat schon viele Kämpfe erfolgreich hinter sich gebracht. Doch sie hat mehr als Genug, will das perverse Spiel, das die Organisatoren dieser Kämpfe spielen nicht mehr mitmachen und setzt alles daran zu entkommen.

 

Mögen Sie Gewalt? Schauen Sie gerne zu wie Frauen verprügelt werden? Haben Sie gerne sich immer wiederholende Zweikämpfe mit bekanntem Ausgang? Dann ist „Raze“ genau das richtige für Sie. Treffen Sie Joseph (Doug Jones) und Elizabeth (Sherilyn Fenn), ein nettes Pärchen das in ihrem unterirdischen Bunker genau die Art von Unterhaltung organisiert, die jeden voyeuristischen Sadisten erfreuen.

Kommen Sie näher und schauen Sie zu wie sich Frauen 90 Minuten lang in Zweikämpfen den Körper zerschlagen, bis der Kopf der einen nur noch Matsch ist. Keine Sorge es ist für einen guten Zweck. Diejenige die am Ende überlebt wird eine stärkere und bessere Frau sein. Was? Das reicht Ihnen als Motiv nicht? Tja, besser wird es aber nicht in Josh C. Waller erstem Langfilm.

 

Der Eröffnungstwist von „Raze“ wäre ja nicht einmal so schlecht. Danach geht es aber für den Rest des Filmes immer gleich weiter. Zwei Frauen kämpfen, eine stirbt, dann reden die Gefangenen kurz miteinander bis der nächste Kampf folgt. Das Motiv für die Organisatoren dieser sadistischen Kämpfe bleibt, wie schon gesagt, blass und unglaubwürdig. Irgendwie liegt die Vermutung nahe, dass hier nur die frauenverachtend sadistischen Fantasien eines Regisseurs befriedigt werden sollten.

Visuell und handwerklich ist der Film trotz allem solide und die Faustkämpfe äusserst brutal in Szene gesetzt, was die kaputte Stimmung des Filmes aber noch unterstreicht.

Es bleibt dennoch nicht nachvollziehbar warum man einen solchen Film machen sollte und irgendwie kommt man ernüchtert und kopfschüttelnd aus dem Kinosaal. Ist der Mensch wirklich schon so tief gesunken, dass solche Filme produziert werden können und sogar noch ein Publikum finden? Selbst der Schluss von „Raze“ kann die Geschichte nicht legitimieren und somit bleibt ein bitterer Nachgeschmack noch lange nach dem Anschauen zurück. Leider nicht im positiven Sinne.

 

Fazit:

„Raze“ ist handwerklich gut gemacht. Die Faustkämpfe zwischen den Frauen wirken roh, brachial und brutal. Sie sind aber immer am Rande zum fetischistischen Sadismus. Das Motiv der Entführer bleibt blass und unglaubwürdig. Weil während dem Film ein Kampf nach dem anderen folgt, obwohl einer wie der andere ist, wird die Gewalt gegen Frauen viel zu sehr zelebriert und mit seinem Ende lässt der Film den Zuschauer ohne Legitimation des Gezeigten zurück, wodurch man den Kinosaal traurig und kopfschüttelnd verlässt.

 

Bewertung: 1.5/10

Autor | Yves Albrecht

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