Stoker (2013)


Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Stoker

USA; 2013

Thriller

99 min

 

Chan-wook Park

Wentworth Miller, Erin Cressida Wilson

Nicole Kidman, Mia Wasikoska, Dermot Mulroney, Matthew Goode, Lucas Till, Alden Ehrenreich, Jacki Weaver


Der südkoreanische Regisseur Park Chan-wook ist für seine visuell anmutenden und inhaltlich kompromisslosen Filme bekannt. Nun hat es ihn auch in die USA verschlagen, wo er ein Drehbuch von „Prison Break“-Schauspieler Wentworth Miller verfilmte. Dieser Umstand und auch der Cast von Nicole Kidman und Mia Wasikoska lassen hellhörig werden.

 

India Stoker (Mia Wasikoska) ist eine spezielle junge Erwachsene. Sie nimmt Dinge war, die andere Menschen übersehen. Als ihr Vater an ihrem 18. Geburtstag bei einem Autounfall ums Leben kommt verliert sie den einzigen Menschen mit dem sie kommunizieren konnte. Ihre Mutter (Nicole Kidman) kommt derweil überhaupt nicht mit der Introvertiertheit ihrer Tochter klar. Da ist das Auftauchen des jüngeren Bruders des Verstorbenen gerade recht und Onkel Charlie (Matthew Goode) bleibt sogar noch für eine Weile in dem grossen Haus bei den beiden Frauen. Für India ist Charlie zunächst ein Eindringling. Doch bald fallen ihr merkwürdige Dinge auf: Personen verschwinden spurlos und auch der Tod des Vaters scheint gar kein Unfall gewesen zu sein. Als ihr bewusst wird was Charlie wirklich beabsichtigt ist es schon beinahe zu spät.

 

Hier beweist Park Chan-wook jedem der noch daran zweifelt, dass er ein wahrer Meister seines Faches ist. Jedes Bild in „Stoker“ strotzt von perfektionierter Schönheit und ist gefüllt mit unzähligen Details. Ein grosses Lob ist aber ebenfalls dem Cutter zu vergeben, der die Szenenübergänge perfekt und oft mit kleinen Überraschungen verbunden dem Zuschauer präsentiert.

Das Drehbuch von „Prison Break“-Darsteller Wentworth Miller bietet viele interessante Aspekte und einen geradlinigen aber dennoch spannenden Handlungsaufbau. Die Figur der India ist gekonnt ausgearbeitet und perfekt verkörpert durch Mia Wasikoska und der restliche Cast überzeugt genauso, wobei sowohl Nicole Kidman mit ihrer Schaufensterpuppen-Mimik als auch Matthew Goode als Klaus Kinski-Verschnitt oft eine surreale Künstlichkeit ausstrahlen, die allerdings klar so beabsichtigt wurde. Die skurrilen Szenen am Essenstisch zu Beginn des Filmes regen sogar zum Schmunzeln an.

 

Doch wirklich Humorvoll ist „Stoker“ nicht. Viel mehr baut Park Chan-wook eine zunehmende Spannung auf, die in einer nicht allzu spektakulären Auflösung mündet. Doch deswegen den Film schlechter zu bewerten würde ihm nicht gerecht. Viel mehr überzeugt das Ende gerade weil es nicht mit einem unnötig komplizierten Twist aufwartet sondern die Handlung konsequent und kompromisslos zu Ende führt.

Somit ist „Stoker“ sicher einer der besten Filme dieses Jahres und ein Visuell anmutendes Stück Zelluloid, das jedem Filmliebhaber ans Herz gelegt werden kann. Brutal ist der Film aber an gewissen Stellen auch, doch diese Gewalt wurde so perfekt in die Szenerie integriert, dass selbst sie zum Kunstwerk wird. Eine Sache, die wohl nur Park Chan-wook so perfekt kreieren kann.

 

Fazit:

Der erste amerikanische Film des Südkoreaners Park Chan-wook ist eine visuell anmutende Perle und überzeugt durch seine perfektionierte Optik und den guten Schnitt von Anfang bis Ende. Das Drehbuch, das von einem gut zusammenspielenden Cast mitreissend vorgetragen wird, wartet nicht mit einem sagenhaften Twist auf, doch das hat „Stoker“ auch gar nicht nötig. Viel mehr bleibt er sich die gesamte Handlung durch treu und bringt die Geschichte konsequent und bitterböse zu Ende.

Bewertung: 8.5/10

Autor | Yves Albrecht

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