Im Augenblick der Angst - Anguish (1987)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Anguista

USA, Spanien; 1987
Thriller

86 min


Bigas Luna

Bigas Luna, Michael Berlin

 Zelda Rubinstein, Michael Lerner, Talia Paul, Àngel Jové, Clara Pastor, Isabel García Lorca, Nat Baker, Edward Ledden


Der Spanier Bigas Luna wurde durch einen Vortrag über Alfred Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ (1954) zur Geschichte von „Im Augenblick der Angst“ inspiriert. Die Einbindung des Zuschauers durch zwei Sichtebenen, in welcher der Filmprotagonist genauso beobachtet, wie die Menschen im Kino, faszinierte ihn. Was Luna aus dieser Idee gemacht hat ist wirklich toll und es ist eine wahre Freude, dass der Film endlich auch im deutschsprachigen Raum veröffentlicht wurde.

John (Michael Lerner) ist Arzt in einer Augenklinik und lebt immer noch bei seiner dominanten Mutter (Zelda Rubinstein). Diese hat übersinnliche Fähigkeiten und kann es nicht mit ansehen mit welcher Verachtung ihr Sohn bei der Arbeit behandelt wird. Kurzerhand hypnotisiert sie ihn und schickt ihn auf einen blutigen Rachefeldzug. Blutige Bilder lassen den Kinozuschauern in ihren Sitzen kalte Schauer über den Rücken laufen. Doch diese grausigen Bilder sind nicht der einzige Grund sich zu fürchten...

 

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Es ist ein Film, den man unbedingt ohne viel Vorwissen (und am besten im Kino) schauen sollte, damit er seine volle Wirkung entfalten kann.

Ich habe wirklich schon lange nicht mehr solche Freude an einem Thriller gehabt, wie an dieser kaum bekannten spanischen Produktion aus der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre. Stimmiges Setting, gute Schauspieler (Zelda Rubinstein, noch bekannt als Hellseherin in „Poltergeist“ (1982), ist wirklich grandios als dominante Mutter) und sobald man sich auf einen normalen Horrorthriller eingestellt hat, bringt der Film eine neue Ebene, die den Zuschauer plötzlich stark ins geschehen miteinbezieht.

Wenn der Film dann zum Film im Film im Film wird, ist dies nicht nur amüsant, sondern umso spannender und schafft es dadurch die Aufmerksamkeit des Zuschauer zu behalten. Spannung bis zum Schluss ist eindeutig garantiert und auch vor so mancher blutiger Einstellung ist man nicht gefeit. Dadurch, das sich der Film aber selbst reflektiert, wird diese Gewalt wieder etwas abgeschwächt, nur um dann in der nächsten ebene wieder umso realistischer zu wirken. Einzig vielleicht das Ende ist etwas zu typisch für die damalige Zeit und schmälert den Gesamteindruck um ein paar Millimeter. Der Abspann ist dafür wieder kreativ gelöst und entschädigt vollkommen.

 

Fazit:

„Im Augenblick der Angst“ ist ein echter Geheimtipp unter den Horrorthrillern und überrascht mit seiner kreativen Umsetzung sogar alteingesessene Kinogänger. Durch die Verstrickung über verschiedene Realitätsebenen und den sich verknüpfenden Spannungsbögen ist dieser Film ein böser Hypnosethriller zum Fingernägel in die Armlehne graben. Ein Muss für jeden Thrillerfan, den man unbedingt im Regal stehen haben sollte.

 

Veröffentlichung:

Nach jahrelangem, vergeblichem Warten haben es im Jahr 2012 gleich zwei Labels geschafft den Film zu veröffentlichen. In Deutschland das Label „Sunfilm“ und in Österreich „Illusions-Film“.

Hier muss nun darauf hingewiesen werden, dass 2 Versionen des Filmes existieren. Die internationale Fassung ist ca. 3 Minuten kürzer und unterscheidet sich in einigen Szenen von der Originalversion. Grösster Unterschied ist das Intro, welches bei der internationalen Fassung komplett fehlt. Darin wird der Zuschauer gewarnt, dass er während dem Film leichter Hypnose ausgesetzt werde. Eine witzige Idee, besonders wenn man den weiteren Verlauf des Filmes betrachtet. Unverständlicherweise, hat es diese Originalfassung jedoch nicht auf die DVD geschafft – dafür auf Bluray. Auf der ist er allerdings auch nicht leicht zu finden: Man muss im Bluray-Menu auf den Butten TRAILER gehen und dann die linke Pfeiltaste drücken. Es erscheint eine Schaltfläche in Form eines Auges, auf die man drücken muss um die Langversion zu starten.

Die Österreich-Veröffentlichung ist ein Mediabook, das sowohl Bluray als auch DVD enthält – schön gestaltet aber leider auch sehr teuer. Man kommt immer noch günstiger, wenn man sich die deutschen Ausgaben (Bluray und DVD) separat kauft.


Bewertung: 8/10

Autor | Yves Albrecht

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