Gangster Squad (2013)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Gangster Squad

USA, 2013

Drama, Thriller

113 min

 

Ruben Fleischer

Will Beall, Paul Lieberman

Ryan Gosling, Emma Stone, Josh Brolin, Sean Penn, Giovanni Ribisi, Michael Pena, Nick Nolte, Robert Patrick


Auch für „Gangster Squad“ hat man sich an einer „wahren Geschichte“ orientiert. Diesmal stand das Treiben von Gangsterboss Mickey Coon 1934 und die Polizeieinheit, die ihn niederstrecken wollte, Pate. Regisseur Ruben Fleischer holte sich zu diesem Zweck eine ganze Palette an grossen Namen an Bord. Aber ist es ihm gelungen damit einen herausragenden Gangsterfilm zu drehen?

Los Angeles, 1949. Der Berüchtigte Mobster Mickey Cohen (Sean Penn) regiert die Stadt, hat aber noch lange nicht genug. Er möchte das gesamte organisierte Verbrechen kontrollieren und Konkurrenz aus Chicago duldet er gar nicht. Selbst den Grossteil der Polizei hat er unter Kontrolle. Nur der Cop John O'Mara (Josh Brolin) wagt es gegen seine Machenschaften vorzugehen und richtet einen Schlag gegen ein Etablissement des Gangsters aus. Der aufrechte Polizeichef Parker (Nick Nolte) sieht dies gerne und beauftragt O’Mara kurzerhand damit, eine Spezialeinheit zu gründen um ein für alle Mal mit dem Verbrecherclan aufzuräumen. Dabei sollten sie sich aber nicht als Polizisten zu erkennen geben. Zu sechst machen sie sich auf um Mickey Coons Imperium zu demontieren, stossen jedoch auf grossen Widerstand. Bald machen sich einige Probleme breit; unter anderem auch, weil ein Mitglied der Gangster Squad, Jerry (Ryan Gosling), eine Affaire mit Coons Geliebter Grace (Emma Stone) hat...

 

Gangsterfilme gibt es wie Sand am Meer und es braucht einiges um aus der Masse herausstechen zu könne. In diesem Fall gelingt dies aufgrund des bekannten Casts und dem Fakt, dass eine auf realen Ereignissen aufgezogene Geschichte erzählt wird. Besonders Sean Penn als Mafiaboss Mickey Cohen schafft es in seiner Rolle voll aufzugehen und zeigt, dass er auch vor der Kamera immer noch zu überzeugen weiss. Dabei sieht er dem echten Cohen sehr ähnlich, ohne dass der Eindruck entsteht, er würde eine Maske tragen. Seine berechnende, kaltblütige Bösartigkeit wird dem Zuschauer gut vermittelt und so ist sein erster Satz im Film ausgerechnet ein Satz von Bela Lugosi als Dracula von 1931. Auch die anderen Schauspieler funktionieren in ihren Rollen, selbst wenn Giovanni Ribisi genauso spielt wie als verrückter Entführer in „Ted“ (2012).

Die Geschichte selbst ist hingegen etwas zu linear und unspektakulär ausgefallen. Über weite Strecken hat man das Gefühl alles schon mal wo anders und ein wenig runder gesehen zu haben; so bieten sich Vergleiche mit "The Untouchables" (1987), "L.A. Confidential" (1997) oder sogar "Dick Tracy" (1990) an.

Zwar ist genug Stoff vorhanden, dass es niemals langweilig wird und einige skurrile Momente für Lacher sorgen; beispielsweise wenn so mancher Plan der „Gangster Squad“ nicht ganz so reibungslos abläuft wie geplant, aber im Endeffekt läuft dennoch alles nach Schema F ab.

Dazwischen kommt es immer wieder zu grossen Maschinenpistolen-Gefechten und Autoverfolgungsjagden, wobei auch so einiges an Blut über die Leinwand spritzt.

Was noch zu loben bleibt sind die authentische Ausstattung und die Kostüme, bei denen man sich viel Mühe gemacht hat. Auch das Drehbuch bietet so manch unterhaltsame Dialogzeile, die besonders an Ryan Gosling verteilt wurden.

Somit ist „Gangster Squad“ ein durchschnittlicher Genrebeitrag geworden. Wer mit Gangsterfilmen bereits vertraut ist, dem wird der Film keine neue Türen öffnen und kaum Überraschungen bereithalten; Unterhaltung ist aber doch garantiert, wobei ihm ein paar weniger Klischees in der zweiten Filmhälfte und etwas mehr Mut für den Schluss gut getan hätten.

 

Fazit:

Mit „Gangster Squad“ ist Regisseur Ruben Fleischer kein Meilenstein im Genre gelungen; dafür bietet der Film einfach zu wenig neue zündende Ideen und erinnert eher an eine weitere Variante von „The Untouchables“. Die Schauspieler machen ihre Sache aber gut, und besonders Sean Penn darf als Gangsterboss Mickey Cohen schön böse sein, doch über die allzu lineare Geschichte kann auch er nicht hinwegtäuschen. Dennoch bietet der Film kurzweilige Unterhaltung, die dann aber von dem simplen Ende wieder etwas gedämpft wird. Somit vermag dieser Polizeithriller neben etwas mehr Blut, keine Neuerungen zum Genre beitragen, ist für einen spannenden Kinoabend aber genau das richtige, auch wenn er vermutlich nicht in die Filmgeschichte eingehen wird.

 

Bewertung: 6.5/10

Autor | Yves Albrecht

Besucherwertung

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Bewertungsmaßstab

10 = Sensationell!
9 = Genial
8 = Super!

7 = Sehr Gut
6 =  Gut
5 = Genügend (durchschnitt)
4 = Schwach
3 = Sehr Schwach
2 = Nervt
1 = Totale Sch...

Loading