Silver Linings Playbook (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Silver Linings Playbook

USA; 2012

Tragikomödie

122 min

 

David O. Russell

David O. Russell, Matthew Quick

Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Robert De Niro, Julia Stiles, Chris Tucker, Shea Whigham, Dash Mihok

 


Nach seinem Boxerdrama "The Fighter" 2010 setzte sich Regisseur David O. Russell gleich wieder in den Regiestuhl um die romantische Tragikomödie "Silver Linings Playbook" nach dem gleichnamigen Roman von Matthew Quick zu verfilmen. Mit Bradley Cooper, Jennifer Lawrence und Robert De Niro klingt der Cast vielversprechend; doch ist daraus ein unterhaltsamer Kinofilm geworden?

In Japan heißt der Film "Garbage Bag Man"
In Japan heißt der Film "Garbage Bag Man"

Nach 8 Monaten in einer psychiatrischen Klinik wird Pat (Bradley Cooper) unter Auflagen entlassen und zieht bei seinen Eltern ein. Nachdem er seine Frau mit einem anderen Mann erwischt hatte und diesen beinahe totschlug, wurde bei ihm eine bipolare Störung diagnostiziert. Seither ist ihm jeglicher Kontakt zu seiner Ex-Frau untersagt, dabei will er ihr unbedingt beweisen, dass er sich wieder unter Kontrolle hat. Doch wirklich genesen ist er noch nicht. Täglich geht er mit einer Mülltüte über seinem Pullover joggen, hat immer wieder seine aufbrausenden Momente und treibt damit seine Eltern zur Verzweiflung. Dabei hat sein Vater (Robert De Niro) selbst genug Probleme, wurde er doch eben erst gefeuert und versucht nun auf eigene Faust ein Restaurant zu eröffnen. Seine Football-Wetten sind dabei allerdings nicht gerade hilfreich. Dann lernt Pat eines Tages Tiffany (Jennifer Lawrence) kennen, deren Ehemann vor kurzem gestorben ist und freundet sich, zuerst widerstrebend, mit der ebenfalls etwas abgedrehten Witwe an. Zusammen mit ihr versucht er sein Leben langsam wieder auf die Reihe zu bekommen und einen Silberstreifen am Horizont zu finden.

 

Erstaunlich frisch kommt die Geschichte daher, obwohl sie natürlich keine neuen Wege beschreitet. Allerdings gelingt es dem Film durch die guten Dialoge und besonders durch das wunderbare Zusammenspiel zwischen Bradley Cooper und Jennifer Lawrence bestens zu unterhalten. In seiner Erzählstruktur verzichtet der Film darauf, gross die Vorgeschichte Pat’s zu erzählen und stützt sich viel mehr auf seine Bewältigungsversuche und die feine Liebesgeschichte, die zwischen ihm und Tiffany aufkeimt.

Die unverblümte Ehrlichkeit, mit der Bradley Cooper als Pat seine Bemerkungen verteilt und dadurch für so einige Fauxpas’ sorgt, ist immer wieder einen Lacher wert. Auch die Diskussion, wer welche Sorte Pillen schlucken muss als Tischgespräch und Chris Tucker als Danny, den Pat in der Klink kennenlernte und immer wieder mal vorbeischaut, sorgen für skurrile Filmmomente. Neben diesen Humorvollen Momenten schlägt O. Russell auch ernstere Töne ein und man kauft Cooper seinen Charakter, der mit seinen psychischen Phasen klar zu kommen versucht, voll ab.

Auch Robert De Niro ist gewohnt gut und spielt den Vater, der selbst seine Zwangsstörungen hat, als liebenswerten Mann am Rande der Verzweiflung.

Wenn dann Pat von Tiffany dazu überredet wird bei einem Tanzwettbewerb mitzumachen, sorgt auch dies ab und zu für ein Schmunzeln, doch bis es dann schlussendlich zum Vortanzen kommt, sinkt die Spannung ein wenig, denn man weiss eigentlich schon von Anfang an, auf welches Ende der Film zusteuert.

Nichtsdestotrotz sorgt ein zusätzliches Element gegen Ende wieder für etwas Spannung und dank den guten Dialogen und Schauspielern, kommt kaum Langeweile auf.

 

Fazit:

Mit "Silver Linings Playbook" ist David O. Russell ein unterhaltsames, manchmal dramatisches Feel-Good-Movie gelungen, das im neuen Jahr für wunderbare Kinounterhaltung sorgt. Auch wenn die Geschichte nicht besonders neu ist und man den Verlauf von Anfang an erahnen kann, sorgt das gute Drehbuch und die exzellenten Schauspieler für kurzweilige 120 Minuten. Ein Film, der auch dank seiner aufbauenden Botschaft und den wunderbar liebenswerten Charakteren jedem empfohlen werden kann und zu recht den Publikumspreis am Toronto Filmfestival 2012 gewonnen hat.

 

Bewertung: 7/10

Autor | Yves Albrecht 

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