Beyond the Black Rainbow (2011)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Beyond the Black Rainbow

Kanada, 2011

Fantasy, Thriller, Horror

110 min

 

Panos Cosmatos

Panos Cosmatos

Michael Rogers, Eva Allan, Scott Hylands, Marilyn Norry, Rondel Reynoldson, Ryley Zinger, Gerry South

 


Es ist ein ganz spezielles Erstlingswerk aus Kanada, das uns hier geboten wird. Ein albtraumhafter Drogentrip zwischen hypnotisierenden Bildern und Langatmigkeit.

Spiegellabyrinth mit Helm ohne Sichtfenster
Spiegellabyrinth mit Helm ohne Sichtfenster

USA, 1983. Eine junge Frau (Eva Allan) wird im ‚Arboria Institute’ festgehalten. Wie lange sie bereits dort ist wissen wir nicht, genauso wenig warum. In ihrem sterilen Zimmer hat sie keinen Kontakt zu anderen Insassen. Einzig für die täglichen Sitzungen mit Dr. Barry Nyle (Michael Rogers) wird sie aus dem Raum gelassen. Sie scheint eine geheimnisvolle psychische Kraft zu besitzen, doch ihr Geist wird durch eine unheimliche wissenschaftliche Maschine in Form einer Pyramide ruhig gestellt. Aber offenbar hat Dr. Nyle nicht nur ihr bestes im Sinne und hat selbst ein düsteres Geheimnis...

 

Die Handlung von "Beyond the Black Rainbow" hätte vermutlich in einen fünfzehnminütigen Kurzfilm gepasst. Es ist nicht die Geschichte, die diesen Film zum Erlebnis macht sondern seine visuelle Kraft. Die Ausstattung in dem kargen, sterilen Institut sieht aus wie in futuristischen Filmen der Sechziger- und Siebzigerjahre. So erinnert dann die Set-Gestaltung und Beleuchtung auch an eine Mischung aus "2001 - Odyssee im Weltall" und "Suspiria".

Regieneuling Cosmatos lässt sich unglaublich viel Zeit um seine Geschichte zu erzählen und seine visuellen Spielereien grenzen an Fetischismus. Immer wieder zeigt er uns Grossaufnahmen von Kugelschreiberminen auf Papier oder Zigarettenasche auf dem Boden. Dialoge gibt es in dem Film ebenfalls kaum und die Bilder übernehmen einmal mehr das Erzählen.

Bald einmal folgen Rückblenden, in denen gezeigt wird, was es mit diesem "Arboria Institute" auf sich hat und was damals mit Dr. Nyle geschehen ist. Diese Sequenzen sind dann noch künstlerischer als die Vorherigen. Die Menschen zeichnen sich dort fragmentartig in schwarz auf grellem Weiss ab, gefolgt von LSD-Rausch ähnlichen Lavalampen-Bildern.

Als in der zweiten Hälfte des Filmes Eva Allan etwas aktiver wird und versucht zu fliehen, wird es etwas interessanter, allerdings nie spektakulär oder wirklich spannend.

Trotz seiner hypnoseähnlichen Langatmigkeit hat aber der Film etwas Faszinierendes an sich. Das mag an diesen visuellen Spielereien liegen, oder daran, dass er einen Schwall Achtzigerjahre-Stimmung mit sich bringt - doch allein schon durch sein mysteriöses Setting möchte man wissen, was da eigentlich vor sich geht.

 

Der Zuschauer muss dazu aber sehr für kunstvolle Filme aufgeschlossen sein und darf keinen spannenden Mainstream-Schocker erwarten.

Der monotone, aber durchaus passende Synthesizer–Soundtrack bringt die Stimmung der frühen 80er zurück und untermahlt die düsteren Bilder mit seiner Klangfülle, wirkt aber bald mal genauso schleppend wie die Handlung selbst.

Um noch ein Wort über die Schauspieler zu verlieren: Diese sind allesamt gut und vor allem Michael Rogers, der auch die größte Rolle hat, fasziniert in seiner ambivalenten Figur.

 

Fazit:

Dieser kanadische Independentfilm dehnt eine simple Story durch visuelle Spielereien auf 110 Minuten Laufzeit aus. Das ist schön anzusehen - vor allem für Liebhaber der visuellen filmischen Erfahrung - jedoch immer am Rande zur Langeweile. Wer gerade ein paar freie Minuten hat und auf drogentripartige Kunstfilme mit einem Schuss Horror steht, der darf getrost einen Blick riskieren. Für Andere ist der Film vermutlich zu langatmig und zu narzisstisch.

 

Veröffentlichung:

Die Deutschen haben es bisher nicht geschafft den Film zu veröffentlichen, daher muss auf die amerikanische DVD von "Magnolia Home Entertainment" zurückgegriffen werden. Diese bietet den Film auf Englisch mit optionalen englischen Untertiteln für Hörgeschädigte.

 

Bewertung: 5.5/10

Autor | Yves Albrecht

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