Rare Exports – Eine Weihnachtsgeschichte (2010)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Rare Exports: A Christmas Tale

Finnland, Norwegen, Frankreich, Schweden 2010

Fantasy, Horror, Komödie

84 min


Jalmari Helander

Jalmari Helander, Petri Jokiranta, Sami Parkkinen

Onni Tommila, Jorma Tommila, Tommi Korpela, Rauno Juvonen, Per Christian Ellefsen, Ilmari Järvenpää


Finnland ist, wie auch andere nördlich gelegene europäische Staaten - wie Dänemark oder Norwegen - dafür bekannt, dass sie in der Lage sind gute Komödien zu produzieren, welche nicht nach den gängigen Klischees funktionieren. Jalmari Helander drehte zuerst den Kurzfilm "Rare Exports Inc." im Jahr 2003. Auf Youtube wurde der Film schnell zu einem finnischen Erfolg. Dies ermöglichte es Helander ein Budget von fast 2 Mio $ zusammenzutragen und aus der Idee des Kurzfilms einen Spielfilm zu drehen. 

"Kidnap the Sandy Claws!"
"Kidnap the Sandy Claws!"

Pietari (Onni Tommila) und Juuso (Ilmari Järvenpää) beobachten wie Arbeiter unter der Leitung von Riley (Per Christian Ellefsen) sich mit Dynamit auf dem Berg Korvatunturi zu schaffen machen. Durch die vielen Sprengungen auf dem Gipfel nimmt Pietari an, dass sie den Weihnachtsmann aus dem Berg befreien wollen.

Am Morgen, an dem die Rentier-Jagd beginnen sollte, findet der Vater von Pietari, Rauno (Jorma Tommila), alle Rentiere tot auf einem Feld vor. Er gibt den Wölfen die Schuld dafür, dass sie nun dieses Jahr ihrer wichtigsten Tauschquelle entledigt wurden.

Pietari weiss es aber besser, es war der Weihnachtsmann mit seinen Helfern, welche die Arbeiter in jener Nacht vor der Rentierjagd befreit hatten.

Er fühlt sich in seiner Theorie natürlich noch bestätigt, als ein alter Mann mit weissem Bart in einer Wolfsfalle seines Vaters gefangen wird. Auch wenn Rauno nur bedingt an diese Geschichte glaubt, so möchte er nun doch eine Entschädigung für seinen Rentierausfall. So beschliesst er mit seinen Freunden den "Weihnachtsmann" an Riley zu verkaufen.

 

Für die Geschichte ist ein kleines Bisschen Hintergrundwissen von Vorteil. Der Berg Korvatunturi existiert wirklich und liegt genau auf der Grenze zwischen Finnland und Russland. Laut einer Weihnachtsgeschichte, welche in Finnland eine gewisse Popularität hat, soll der Weihnachtsmann in diesem Berg leben.

Die Geschichte wird aus der Sicht des kleinen Jungen Pietari erzählt, welcher Angst vor dem Weihnachtsmann hat. So ist die Erklärung sehr kindlich gehalten. Die gezeigten Bilder und die Geschichte selbst sind aber nicht wirklich was für Kinder. Dies versucht im Film auch der Vater Rauno seinem Sohn zu erklären. Es ist klar, dass sich dieser Film an älteres Publikum richtet. Darum darf auch hin und wieder einmal etwas Blut fliessen.

 

Der schwarze Humor, für den die Finnen auch bekannt sind, kommt in diesem Film nicht zu kurz. Es ist eine gute Mischung aus Fantasy-Horror und Komödie. Es wirkt nie zu lächerlich, aber trotzdem kann man an manchen Stellen sehr gut lachen.

 

Die Schauspieler sind alles Unbekannte hierzulande. Was nicht heissen muss, dass sie nichts können. Ganz im Gegenteil, Onni Tommila spielt sehr gut. Wenn man sein Alter noch mit einbezieht, so könnte man annehmen, dass er noch eine Karriere vor sich hätte, wenn er in den USA und nicht in Finnland leben würde. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

 

Wenn man bedenkt, dass der Film etwa die gleichen Produktionskosten aufweist wie ein Schweizerfilm, dann stimmt einen dies Nachdenklich. Auch wenn die Geschichte jetzt nicht der Überflieger ist, und man den Film sicherlich nicht immer wieder schaut, so hat er doch ein gewisses Etwas, was ein Schweizerfilm kaum hat. Nur schon die Special Effekte, welche der Film aufweist, sind besser als in den Schweizerfilmen. Trotzdem erkennt man schnell, dass es keine Hollywoodproduktion ist, was nicht weiterhin stört. Denn die Story ist originell und wird überall in der westlichen Welt verstanden. Dies ist ein Pluspunkt, was er gegenüber vielen Schweizerproduktionen in eine vorteilhaftere Lage versetzt. Denn die Schweizerfilme sind selten über die Landesgrenzen hinaus verständlich.

 

Fazit:

Der Film ist nicht bombastisch, aber auch nicht schlecht. Er pendelt sich bei einem soliden gut ein. Wer mal einen Weihnachtsfilm sehen will, mit einer grossen Portion schwarzen Humor, ist mit diesem Film gut bedient. Da er auch nicht so bekannt ist, könnte es eine gute Abwechslung zu all den bekannten Weihnachtsfilmen sein.

 

Veröffentlichung:

Die Bluray wie auch die DVD ist mit dem gleichen Making-Of ausgestattet. Obwohl der Film auch noch in einer Limited Edition auf Bluray und DVD erschienen ist, sind die Extras nicht gewachsen. Was schade ist, denn die beiden dazugehörenden Kurzfilme hätte man gut noch hinzulegen können. Wenn man diese sehen will, muss man sich entweder mit Youtube zufrieden geben, oder aber sich eine DVD mit verschiedenen Kurzfilmen zulegen, auf welcher diese beiden vertreten sind.


Bewertung: 6/10

Autor | Samuel Keller

Besucherwertung

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Bewertungsmaßstab

10 = Sensationell!
9 = Genial
8 = Super!

7 = Sehr Gut
6 =  Gut
5 = Genügend (durchschnitt)
4 = Schwach
3 = Sehr Schwach
2 = Nervt
1 = Totale Sch...

Loading