Dredd 3D (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

Dredd 3D

Südafrika, GB; 2012

Action

95 min

 

Pete Travis

Andrew Macdonald, Allon Reich, Alex Garland

Karl Urban, Rachel Wood, Andile Mngadi, Porteus Xandau Steenkamp, Jason Cope, Emma Breschi


"Judge Dredd" ist eine Comic-Reihe, welche 1977 ihren Anfang nahm. Inspiriert war die Geschichte von Clint Eastwoods "Dirty Harry" und einem Filmplakat von "Death Race 2000". 1995 unternahm man den ersten Versuch diesen Comic, welcher im Original "2000 A.D." heisst, zu verfilmen. Sylvester Stallone schlüpfte dabei in die Rolle des Dredd. Was herauskam, war wohl ein eher modern angehauchter Trashfilm

Pete Travis will nun im Jahr 2012 beweisen, dass man diesen Comic auch auf die Leinwand bringen kann ohne, dass es ein Trashstreifen wird.

Sonnenbrille im Club ist leider Geil
Sonnenbrille im Club ist leider Geil

„800 Millionen Menschen leben in den Ruinen der alten Welt.“ So stellt uns Dredd (Karl Urban) Mega City One vor. Eine riesige Metropole, welche sich von Washington D.C. bis nach Boston zieht. Und in dieser riesigen Stadt sorgt nur eine Instanz für Gerechtigkeit, die Judges aus dem Justizpalast.

Eines Tages soll Dredd eine frische Rekrutin bei einem Einsatz beurteilen, ob sie tauglich für einen Judge ist oder nicht. Casandra Anderson (Olivia Thirlby) sucht sich einen Einsatz aus, bei dem sie in den „Peach Trees“ mega Turm gehen müssen, welcher von Ma-Ma (Lena Headey) aus dem obersten Stockwerk kontrolliert wird. Ma-Ma stellt die illegale Droge „Slo-Mo“ her, welche einen das Gefühl gibt alles in Zeitlupe zu sehen.

Es ist klar, dass sie es nicht mag, wenn das Gesetz in Form eines Judges, in ihren Turm, welcher einem modernen Slum gleicht, eindringt. So riegelt Ma-Ma den gesamten Turm von der Aussenwelt ab und hetzt alle 25.000 Einwohner des Turms auf die beiden Judges an.

 

Die Geschichte erinnert schnell an den in Taiwan gedrehten Film "The Raid". Eine kleine Gruppe eingeschlossen in einem Block, und um diesem zu entkommen müssen sie sich nach oben durchkämpfen. "The Raid" trumpft vor allem mit seinen sehr gut choreografierten Martial Arts Kämpfen auf. Dredd ist in der Action doch bei den ersten 15 Minuten von "The Raid" stehen geblieben. Es ist nämlich eine reine Schiessübung. Die Geschichte ist daher nicht wirklich neu und kann nicht mit grossen unbekannten oder spannenden Wendungen aufwarten.

Dafür wird dem Zuschauer die Brutalität einige Male um die Augen geschlagen. Es reicht nicht, nur Andeutungen von zerplatzten Köpfen oder abgeschossenen Armen zu zeigen, wie es meist üblich ist in Actionfilmen, nein es wird jedes Mal mit der Kamera voll draufgehalten.

Die Geschichte bietet auch immer wieder mal etwas Humor; den typischen englischen schwarzen Humor. So lässt Dredd immer wieder mal, trocken wie er ist, einige Einzeiler von sich, welche oft einfach Spass machen.

 

Die schauspielerische Leistung ist nicht sehr hochstehend, aber komplett ausreichend. Karl Urban trägt den ganzen Film über seinen Helm, daher ist er etwas eingeschränkt, was sein Schauspiel angeht. Er versucht es aber, mit grossem Erfolg, Clint Eastwood als Dirty Harry nachzuahmen. So kommt die Figur natürlich recht nahe an die Comicvorlage, welche ja von "Dirty Harry" inspiriert war.

Olivia Thirlby spielt die noch junge und schüchterne Anfängerin Cassandra Anderson, welche beurteilt werden soll. Sie sieht nicht nur gut aus in diesem Film, sondern spielt auch gut. Bei ihr sieht man so etwas wie eine charakterliche Entwicklung durch den Film, vom Anfänger zum knallharten Judge.

 

Auch wenn der Film oft sehr düstere Bilder zeigt, so sehen wir immer wieder auch sehr farbenprächtige Bilder. Meist dann, wenn wir die Zeitlupenaufnahmen sehen, welche die Droge „Slo-Mo“ hervorruft. Dies gibt ein wunderbarer Kontrast ab. Diese Effekte wurden sehr gut gestaltet und eignen sich für einen Kinofilm. Auch die schon erwähnten Blutsequenzen wurden teilweise sehr künstlerisch aufgefasst und daher gut mit CGI kreiert worden.

Wie so üblich, ist auch dieser Film in 3D gedreht worden. Eine Bereicherung für den Film ist es nicht. Aber das 3D wurde gut eingesetzt. Der Tiefenkontrast wurde sehr gut herausgehoben. Und auch beim 3D Punkten vor allem die Slow-Motion-Effekt.

 

Die Filmmusik stammt von Paul Leonard-Morgan, er war auch schon für die Musik von "Limitless" verantwortlich. Diese Musik passt mehr als nur gut in diesen Film. Der Sound ist klar für einen Kinosaal komponiert worden. Die Musik und Soundeffekte sind wohl die Gründe, warum man sich den Film nicht zuhause ansehen sollte. Diese ist passend eingesetzt und zieht den Zuschauer mit ins Geschehen.

 

Fazit:

"Dredd" ist ein Actionfilm der amerikanischen Art. Grosse Schiessereien, tolle Effekte, super Sound und nur sehr wenig Story bietet dieser den Zuschauern. Dafür wurde die Brutalität ganz nach oben geschraubt. Die blutigen Szenen erinnern einen manchmal mehr an einen Splatter- oder Gorefilm als an einen Actionfilm. Man sollte sich diesen Film also nur dann ansehen, wenn man Blut und Gewalt auch wirklich verträgt. Ansonsten ein solider Actionfilm und nicht mehr, die Bilder und der Sound heben diesen Film über den Durchschnitt des heutigen Actionkinos.

 

Bewertung: 6.5/10

Autor | Samuel Keller

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Kommentare: 1
  • #1

    Harry (Donnerstag, 22 November 2012 02:25)

    Mehr hab ich von dem auch nicht erwartet und passt daher in mein Beuteschema und besser als das Stallone-Vehikel damals ist er wohl allemal.

Bewertungsmaßstab

10 = Sensationell!
9 = Genial
8 = Super!

7 = Sehr Gut
6 =  Gut
5 = Genügend (durchschnitt)
4 = Schwach
3 = Sehr Schwach
2 = Nervt
1 = Totale Sch...

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