The Grey - Unter Wölfen (2012)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

The Grey

USA, Kanada; 2012

Action, Drama

117 min

 

Joe Carnahan

Joe Carnahan, Ian Jeffers

Liam Neeson, Dermot Mulroney, James Badge Dale, Joe Anderson, Frank Grillo, Nonso Anozie


Die Freude steigt beim einen oder anderen Filmfan wenn er den Namen Joe Carnahan hört. Anderen Leuten sagt dieser Name wahrscheinlich nicht viel bis gar nichts. Beim Titel "Smokin‘ Aces" werden schon einige Filmliebhaber mehr aufmerksam. Nennen wir noch den Titel "Das A-Team – Der Film" sind wohl auch noch die letzten hellhörig geworden. Denn Joe Carnahan hat bei all diesen Filmen Regie geführt. Klar, dass wenn da nun ein neuer Film in den Verkaufsregalen steht, dieser, die eine oder andere Aufmerksamkeit erregt. Und somit kommen wir zum Film "The Grey" in dem Liam Neeson, welcher seit "Taken" (dt. "96 Hours") als Actionstar bekannt ist, die Hauptrolle spielt. Dies ist dann Grund Nummer zwei sich den Film einmal genauer zu betrachten.

Dort vorne liegt noch ein Stück vom Kopiloten
Dort vorne liegt noch ein Stück vom Kopiloten

John Ottway (Liam Neeson) ist ein verbitterter Killer. Er wurde von seiner Frau verlassen und somit von seinem Glauben. Nun arbeitet er für einen Ölkonzern hoch im Norden Alaskas. Er soll die Arbeiter vor wilden Tieren schützen. So killt er gnadenlos jedes Tier, welches den Arbeitern zu nahe kommt. Kaum einer kennt ihn, denn er spricht wenig und ist ein eher ruhiger Typ. Nun ist sein letzter Arbeitstag gekommen und er darf mit einigen anderen wieder zurück in wärmere und zivilisiertere Gebiete. Leider stürzt das Kleinflugzeug, welches die Arbeiter zurückbringen sollte,  in der eisigen Wüste von Alaska ab. Die wenigen, welche den Absturz überlebt haben, kämpfen nun weiterhin in der Wildnis und in den eisigen Temperaturen um ihr Überleben. Zudem ist das Flugzeug bedauerlicherweise in das Territorium von einem Wolfsrudel abgestürzt. Jetzt müssen sich die Überlebenden noch gegen ein aggressives Rudel wilder Wölfe behaupten.

 

Die Story ist beinahe so alt wie der Actionabenteuerfilm selbst. Eine Gruppe, ausgesetzt in der Wildnis, in der es nun hart auf hart kommt. Nur einer wird diesen Film überleben. Die Gruppe wird langsam dezimiert bis der grosse Endkampf bevorsteht. Daher kann man nicht sagen, dass der Film einen wirklich mitreisst. Da man andere Charaktere neben John Ottway kaum kennenlernt trauert man auch kaum über deren Tod. Der Film hat aber dennoch eine gewisse Atmosphäre, welche gut eingefangen wurde. Diese stille und kalte Eiswüste, welche den Tod für jeden bedeuten kann. Dann das kalte Wetter und die ständige Angst von den Wölfen überfallen zu werden. Dieser Spannungsbogen kann der Film bis zum Ende hin beibehalten.

 

Liam Neeson spielt seine Figur wie es ein Actionheld eben tut. Still und verbittert geht er durch den Film. Egal wer ihm folgt, und wer zurückbleibt. Sein Mitgefühl zu den anderen kommt erst gegen Ende der Geschichte zum Vorschein. Er selbst hat nur ein Ziel, heil aus diesem Eismeer zu entkommen. Andere bekannte Figuren, wie der Nörgler, der Schwätzer und der Angsthase sind natürlich auch vertreten und auch durchwegs gut gespielt. Nichts wirklich bewegendes, aber gestört hat man sich an keiner der Figuren so wirklich.

 

Der Film kommt mit sehr wenigen Effekten aus. So ist sicherlich der Absturz Digital entstanden, welcher jetzt durchaus glaubhaft inszeniert wurde. Auch die teilweise animierten Wölfe sind akzeptabel, aber auch nicht durchaus perfekt. Oft sieht man sie nur im Halbdunkel, und da hätte man gerne mehr gesehen, als nur ein Auge in Nahaufnahme.

 

Halb im fackelnden Licht und halb in der dunklen schwärze der Nacht. Solche Bilder sehen wir viele in diesem Film. Sie zeigen uns gerade was wir sehen sollen und nicht mehr. So bleibt vieles der nachtaktiven Jäger im Dunkeln, was die Angst des Zuschauers wie auch die des Protagonisten steigert. Diese Bilder sind gut gewählt. Die Kamera fängt eine gute Atmosphäre ein. Einige male kommt die Kamera ins Wackeln, was aber nicht ins Gewicht fällt. Oft passt diese Optik dann gerade zur Szene.

 

Fazit:

Wer einen wirklich spannenden Thriller sehen will, der soll diesen Film nicht einlegen. Denn wie schon erwähnt, hält der Film kaum Überraschungen bereit, so zieht er sich schön Linear dahin und wir sehen was wir schon geahnt haben. Wer aber ein Actionabenteuer sehen will, ohne sich was dabei überlegen zu müssen, der wird wahrscheinlich bei diesem Film gut bedient sein. Die Bilder sind gut und man fühlt die Kälte und Einsamkeit dieser Landschaft; weniger jedoch, den grossen Überlebensdrang. So sind doch einige Überlegungen etwas wirr. Auch ob Wölfe in der Wildnis wirklich so aggressiv reagieren bezweifle ich. Aber im Film wird zu jeder Handlung der Wölfe eine Erklärung abgegeben, welche vielleicht nicht korrekt ist, aber für den Film bleibt sie solide.

Den Actionfilm, der uns der Trailer versucht zu verkaufen sehen wir leider auch nicht. Mehr ein Abenteuer Film mit etwas Action und Thriller Elementen. So dürfte der Film auch für Actionfans nicht das Highlight des Jahres werden.

 

Bewertung: 4/10

Autor | Samuel Keller

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