We Need to Talk About Kevin (2011)

Originaltitel

Land/Jahr

Genre

Laufzeit

 

Regie

Drehbuch

Darsteller

We Need to Talk About Kevin

GB, USA; 2011

Drama

112 min


Lynne Ramsay

Lynne Ramsay, Rory Kinnear

Tilda Swinton, John C. Reilly, Ezra Miller, Jasper Newell, Rock Duer, Ashley Gerasimovich, Siobhan Fallon


John C. Reilly ist einigen wohl noch sehr gut in Erinnerung aus Roman Polanskis "Gott des Gemetzels" ("Carnage"). Nun ist er zurück in "We need to talk about Kevin". Darin übernimmt er an der Seite von Tilda Swinton die Nebenrolle. Swinton ist den Fantasyfans wohl noch aus der Narnia Trilogie als Böse Königin in Erinnerung. Nun spielen sie beide in einem Film von Lynne Ramsay mit, welche bisher vor allem Kurzfilme gedreht hatte.

Eva Khatchadourian (Tilda Swinton) ist eine erfolgreiche Reisejournalistin. Als sie aber mit ihrem ersten Kind schwanger wird, bricht sie ihre Kariere ab um in Zukunft eine gute Mutter zu sein. Ihr Mann Kevin (John C. Reilly) kann sie sogar dazu überreden, die Stadt New York zu verlassen und in die Vorstadt zu ziehen, damit ihr neugeborenes Kind Kevin nicht in einer Grossstadt aufwachsen muss. Ein sehr intelligenter Junge, welcher es liebt seine Mutter in den Wahnsinn zu treiben. Weil er dem Vater gegenüber immer den Musterjungen mimt, glaubt dieser Eva auch nicht, als sie ihm von ihren Schwierigkeiten mit Kevin erzählt.

Einige Jahre später lebt Eva sehr zurückgezogen in einem sehr kleinen Häuschen. Sie muss beinahe betteln, damit sie einen Job in einem Reisebüro bekommt. Gewaltangriffe ihr gegenüber sind nun an der Tagesordnung. Auch mutwillige Zerstörung ihres Heims muss sie nun hinnehmen. Was ist nur geschehen?

 

Ein linearer Aufbau ist schon beinahe Alltag geworden in der ganzen Dramenwelt von Hollywood. Um ein solches Drama nun etwas spannender zu gestalten erzählt dieser Film die Geschichte nicht linear. Er springt auf drei grossen Zeitebenen hin und her. Aber auch kleinere Ebenen wie Rückblenden werden eingebaut. So muss der Zuschauer doch immer konzentriert dem Film folgen, ansonsten kann es sein, dass man den Faden verliert. Solche Stilmittel können sehr gut sein, oft bringen sie auch Abwechslung in den Film. Aber dennoch weist er vor allem in der Mitte der Erzählung einen längeren Abschnitt auf, welcher sehr langatmig wirkt. Dieser hätte man sich sparen können. Da helfen auch keine Sprünge auf verschiedenen Zeitebenen um dies zu retten.

 

Tilda Swinton spielt ihre Rolle sehr toll. Ihr nimmt man es ab, wie der kleine Junge sie an den Rand der Verzweiflung bringt. Wie sie mit sich selber und der Umgebung ringt, weil ihr niemand mit den Problemen mit dem Kind glauben will.

John C. Reilly hat nur eine Nebenrolle und spielt diese gut. Er mimt den Vater, die die Probleme der Mutter ab tut, und ein toller Vater sein will.

Jasper Newell und Ezra Miller, welche Kevin als Junge und Jugendlicher überzeugen vollkommen in ihren Rollen. Newell kriegt es gut hin, da man sein Alter von ca. 6-8 Jahren noch anrechnen muss.

 

Lynne Ramsay als Regisseurin versucht ein Buch zu verfilmen. Der Film funktioniert mehr oder weniger gut. Aber durch die schon erwähnten Längen in der Mitte des Films schafft es die Regisseurin nicht, das Publikum zu bannen. Am Schluss hingegen dreht sie nochmals richtig auf, und zeigt, dass sie doch einiges kann und für die eine oder andere Überraschung gut ist.

Sie spielt einige male mit der Kamera, so haben wir wie in einem Kunstfilm sehr verschiedene, auch ungewöhnliche, perspektiven. Teils sind sie sehr gelungen und unterstützen den Film. Andererseits sind es manchmal nur Spielereien und tragen nur bedingt zum Film bei.

 

Fazit:

"We need to talk about Kevin" ist kein schlechter Film. Gerade als Ganzes betrachtet, macht er seine Sache doch gut. Aber dennoch fehlt es ihm, den nötigen Spannungsbogen zu halten. So lässt dieser nach, und wird gegen den Schluss nochmals angezogen. Der Film weist, vor allem in der Kameraführung, einen gewissen Touch eines Kunstfilmes auf. Für Liebhaber von Dramen und eher komplexeren Aufbauten von einfachen Geschichten ist der Film sicher zu empfehlen.

 

Bewertung: 6/10

Autor | Samuel Keller

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